Nach Zyklon "Hudhud"

Schneesturm im Himalaya: 21 Wanderer tot

Ausland
15.10.2014 16:41
Ein heftiger Schneesturm im Himalaya hat mindestens 21 Menschen das Leben gekostet und Dutzende unvorbereitete Wanderer zur Umkehr gezwungen. Die Touristen und ihre Bergführer waren auf der beliebten Annapurna-Runde in Nepal von den Wetterkapriolen überrascht worden.

Nach Behördenangaben vom Mittwoch stammten neun der Toten aus Nepal, vier aus Kanada, drei aus Polen, drei aus Israel und jeweils ein Opfer aus Indien und Vietnam. 60 weitere Wanderer, unter ihnen auch fünf Deutsche, seien gerettet worden, sagte der Sprecher des betroffenen Distrikts. 19 Gerettete seien verletzt ins nahe gelegene Jomsom-Krankenhaus gebracht worden.

Die toten Wanderer, die zwischen den Dörfern Kangla und Fu gefunden wurden, seien unter einer dicken Schneedecke gelegen, sagte der örtliche Behördensprecher der nepalesischen Zeitung "Republica". "Es ist unklar, ob sie wegen des Schneefalls starben oder von einer Lawine fortgerissen wurden."

"Hudhud" brachte frühen Wintereinbruch mit sich
Der Wintereinbruch ist für diese Jahreszeit ungewöhnlich und hängt laut Meteorologen mit dem Zyklon "Hudhud" zusammen, der vor einigen Tagen auf die Küste Indiens traf. Als das Wetter umschlug, waren nach offiziellen Angaben gerade 168 Wanderer auf dem Weg zum Thorang-Pass, mit 5.416 Metern Seehöhe der höchste Punkt der Route. "Zu einigen Personen konnten wir keinen Kontakt herstellen, weil die Telefonverbindungen durch den heftigen Regen und Schnee in der Region unterbrochen waren", so der Behördensprecher. Noch werden einige Menschen vermisst.

Die zwei- bis dreiwöchige Runde um den Achttausender Annapurna gehört zu den Himalaya-Klassikern, vor allem im Frühjahr und im Oktober sind zahlreiche Wanderer auf der Route unterwegs. Auch der Summit Club des Deutschen Alpenvereins bietet die Tour an, sie ist als leichte Bergwanderung gekennzeichnet.

Nepalesische Hirten starben unter Lawine
Schon am Vortag hatte eine Lawine im Distrikt Manang drei nepalesische Yak-Hirten mit sich gerissen. Zwei von ihnen konnten nach offiziellen Angaben nur noch tot geborgen werden, der dritte sei noch nicht gefunden worden.

In diesem Jahr ereigneten sich bereits mehrere schwere Unfälle im Himalaya. Ein gigantischer Eisfall am Mount Everest kostete im April 16 Nepalesen das Leben. Erst vor drei Wochen starben ein 35-jähriger Bergsteiger aus München und sein Expeditionskollege aus Italien bei einem Rekordversuch am Achttausender Shisha Pangma.

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