Lehren aus Krawallen
Londoner Polizisten sollen nun Kameras tragen
Nun sollen entsprechende Lehren aus dem tragischen Ableben Mark Duggans gezogen werden. Ein Ziel sei vor allem, "unsere Beziehungen zu schwarzen Londonern wieder zu verbessern", betonte Hogan-Howe. Der Testlauf soll demnach in diesem Jahr starten.
Nur bewaffnete Polizisten mit Kameras ausgestattet
Mini-Kameras an Polizeiuniformen gibt es schon vereinzelt in Großbritannien, so zum Beispiel in einigen Grafschaften entlang der Themse. Das "zusätzliche Auge" sollen aber dem Vernehmen nach nur bewaffnete Polizeieinheiten tragen.
Polizeibeamte hatten am 4. August 2011 im Londoner Stadtteil Tottenham ein Taxi angehalten, in dem Duggan, ein schwarzer Familienvater, unterwegs war, und ihn erschossen. Der 29-Jährige wurde diverser Verbrechen verdächtigt, aber nie verurteilt. Sein Tod löste in London und später auch in mehreren anderen britischen Großstädten heftige Krawalle von Jugendlichen aus. Fünf Menschen wurden während der mehrtägigen Ausschreitungen getötet, hunderte Geschäfte wurden geplündert.
Untersuchung: Polizisten verhielten sich korrekt
Eine am Mittwoch veröffentlichte Untersuchung ergab, dass sich die Londoner Polizei bei dem tödlichen Einsatz korrekt verhalten hatte. Demnach war Duggan zwar unbewaffnet, als er erschossen wurde, hatte aber zuvor eine Waffe bei sich gehabt und diese erst Sekunden vor den tödlichen Schüssen weggeworfen. Duggans Angehörige und die Unterstützer der Familie reagierten empört auf das Ergebnis der Untersuchung und kündigten an, ihr juristisches Vorgehen fortsetzen zu wollen.
"Der einzige Videobeweis liegt über die Wiederbelebungsversuche vor. Daher werden wir nie die Wahrheit erfahren", bedauerte am Mittwoch die Anwältin der Famile Duggan, Marcia Willis Stewart, gegenüber dem britischen Sender BBC. Damit klinkte sie sich ebenfalls in die Kamera-Debatte ein.
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