Obama-Wiederwahl

So feiert die Welt ihren mächtigsten Politiker

Ausland
07.11.2012 16:34
Durchwegs positiv haben Politgranden aus aller Welt am Mittwoch auf die Wiederwahl von US-Präsident Barack Obama reagiert: In die Liste der Gratulanten reihten sich neben dem offiziellen Europa etwa Saudi-Arabiens König Abdullah, Israels Premier Benjamin Netanyahu oder der Papst. Für Österreich schickten Bundespräsident Heinz Fischer und Kanzler Werner Faymann Glückwünsche über den großen Teich.

Bundespräsident Fischer reagierte Mittwoch früh "sehr erfreut" auf das Ergebnis des Urnengangs in den Vereinigten Staaten. Für Europa sei dies aus mehreren Gründen positiv. "Erstens verfügt Präsident Obama heute bereits über die Erfahrung von vier Amtsjahren, zweitens steht er der europäischen Politik und dem Wirtschaftsverständnis Europas näher als sein republikanischer Gegenkandidat. Drittens hat Obama mehr Verständnis dafür, dass die großen weltpolitischen Aufgaben der nächsten Jahre nicht auf Basis der Dominanz einer Nation, sondern nur im Sinne friedlicher internationaler Zusammenarbeit gelöst werden können."

In einem Glückwunschschreiben meinte Fischer zudem, Österreich habe enge und lange bestehende freundschaftliche Beziehungen zu den Vereinigten Staaten: "Wir freuen uns darauf, mit Ihnen und Ihrer Administration im Geiste einer noch festeren Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern und einer Intensivierung unseren ausgezeichneten bilateralen Beziehungen auch in Zukunft beizutragen."

Faymann gratuliert zu "klarem Erfolg"
Auch Bundeskanzler Faymann gratulierte dem US-Präsidenten zu seinem "klaren Erfolg" und sieht in den Ergebnissen "ein klares Zeichen für Kontinuität in der konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Europa und den USA". Obama habe im Kampf gegen die Ursachen der Krise und bei der Regulierung der Finanzmärkte wichtige Maßnahmen eingeleitet. "Ich habe Präsident Obama bei unserem Treffen im Mai dieses Jahres für die Wahl Erfolg gewünscht und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit auch in der Zukunft", so Faymann.

EU: "Enge Zusammenarbeit fortsetzen"
Das offizielle Europa freute sich ebenso über die Wiederwahl von Obama. Die USA seien ein strategischer Schlüsselpartner für die EU, "wir werden die enge Zusammenarbeit, die mit Obama in den vergangenen vier Jahren aufgebaut wurde, fortsetzen", teilten EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso und Ratspräsident Herman Van Rompuy in einer Aussendung mit.

Die beiden Politiker betonten die Notwendigkeit, die gemeinsamen Verbindungen zu stärken, um den globalen Herausforderungen zu begegnen, einschließlich in den Bereichen Sicherheit und Wirtschaft. Die Schaffung von Wachstum und Jobs gehöre sowohl zu den Prioritäten der USA als auch der EU. Deshalb werde es notwendig sein, das Potenzial des transatlantischen Marktes zu öffnen. Barroso und Van Rompuy erklärten, sie wollten ein Treffen mit Obama zu einem relativ frühen Zeitpunkt, um die Prioritäten für beide Seiten zu bekräftigen und neue Anreize für gemeinsame Aktionen zu fördern.

Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker sagte, die künftige Zusammenarbeit werde nun "leichter" sein, da dies am Beginn einer zweiten Amtszeit eines US-Präsidenten immer so sei. "Während seiner ersten Amtszeit konzentriert sich der Präsident normalerweise auf die schwierigen inneren Fragen." In der zweiten Amtszeit hätten US-Präsidenten die Tendenz, "die europäische Identität insgesamt wiederzuentdecken".

Merkel lädt Obama nach Deutschland ein
Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel bot Obama weiterhin enge Zusammenarbeit an und lud den US-Präsidenten zu einem baldigen Deutschland-Besuch ein: "Es wäre mir eine Freude, Sie bald wieder als meinen Gast in Deutschland begrüßen zu können." Bereits die erste Amtszeit Obamas sei von einer engen und freundschaftlichen Kooperation geprägt gewesen, so Merkel am Mittwoch in ihrem Glückwunschschreiben. "Ich freue mich darauf, dies fortsetzen zu können."

Cameron, Hollande, Monti voll des Lobes
Der britische Premierminister David Cameron schrieb via Twitter: "Herzliche Glückwünsche für meinen Freund Barack Obama. Freue mich auf die weitere Zusammenarbeit."

Frankreichs Präsident François Hollande bezeichnete die Wiederwahl Obamas als "wichtigen Moment nicht nur für die USA, sondern für die ganze Welt". Die Wahl sei "eine klare Entscheidung für ein offenes, solidarisches, voll und ganz international engagiertes Amerika".

Der italienische Ministerpräsident Mario Monti meinte: "Mit Ihrer Amtsbestätigung weiß Italien, dass es mit einem starken und solidarischen Amerika rechnen kann, das weiterhin eine wesentliche Rolle auf der internationalen Bühne spielen wird."

Papst Benedikt betet für den Präsidenten
AuchPapst Benedikt XVI. beglückwünschte den US-Präsidenten zu seiner zweiten Amtszeit. In einem Telegramm sagte das Kirchenoberhaupt Obama sein Gebet zu. Benedikt XVI. bittet in der Botschaft darum, dass Obama mit Gottes Hilfe seine "enorme Verantwortung gegenüber seinem Land und der internationalen Gemeinschaft" wahrnehme. Weiters hofft der Papst, dass die "Ideale von Freiheit und Gerechtigkeit" in den USA, die einst die Gründer des Landes geleitet hätten, weiter glänzten.

Abdullah wünscht "Glück und Gesundheit"
Doch nicht nur aus Europa, auch aus allen anderen Teilen der Welt langten Glückwünsche in Washington ein. Saudi-Arabiens König Abdullah etwa lobte die engen Beziehungen zwischen seinem Land und den USA. Wie die staatliche Nachrichtenagentur SPA berichtete, sprach sich der Monarch für eine "Weiterentwicklung dieser Beziehungen auf allen Ebenen" aus. Obama wünschte er "Glück und Gesundheit", den US-Bürgern "Fortschritt und Wohlstand".

Netanyahu: Sicherheit Israels hat Vorrang
Israels Premier Benjamin Netanyahu gratulierte Obama, wies aber dabei vor allem auf die Bedeutung der Sicherheit Israels hin. "Die strategische Allianz zwischen Israel und den Vereinigten Staaten ist stärker denn je. Ich werde die Zusammenarbeit mit Präsident Obama fortsetzen, um das grundlegende Bedürfnis der israelischen Bürger nach Sicherheit zu gewährleisten", hieß es in einer schriftlichen Mitteilung von Netanjahus Büro. Auch Israels Verteidigungsminister Ehud Barak äußerte die Erwartung, dass die Sicherheit Israels für die USA weiterhin von grundlegender Bedeutung sein werde.

Positive Reaktionen aus allen Teilen der Welt
Durchwegs positive Reaktionen kamen auch aus allen anderen Teilen der Welt: So reihten sich in die Liste der Gratulanten Obamas u.a. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon ("aktives Engagement"), Kreml-Chef Wladimir Putin ("sehr positiv"), Ägyptens Präsident Mohammed Mursi ("Zeichen der Hoffnung"), Indiens Premier Manmohan Singh ("fruchtbringende Verbindung"), Chinas Vizepräsident Xi Jinping ("positive Fortschritte"), der als künftiger Staatschef gilt, Japans Regierungschef Yoshihiko Noda ("gute Allianz") und die australische Premierministerin Julia Gillard ("gemeinsame Werte").

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