Rom greift durch:

500-Euro-Strafe für Wegwerfen von Schutzmasken

Ausland
25.05.2020 20:50

Millionen von Atemschutzmasken, Handschuhen, Flaschen mit Desinfektionsmittel und anderem Schutzmaterial gegen Covid-19 drohen Italien zu überschwemmen. Daher führt die Stadt Rom eine Strafe von 500 Euro für diejenigen ein, die Atemschutz und Handschuhe auf die Straße werfen, wie die römische Bürgermeisterin Virginia Raggi am Montag ankündigte.

Die Müllentsorgungsgesellschaft klagte über eine zunehmende Zahl von Personen, die Schutzmaterial einfach auf die Straße werfen. „Dieses Verhalten muss bestraft werden“, sagte Raggi.

Der Umweltschutzverband WWF befürchtet, dass, auch wenn nur elf Prozent der Atemschutzmasken in Italien nicht regelkonform entsorgt werden sollten, über zehn Millionen Stück im Meer, in Flüssen oder auf Stränden landen könnten. Bedroht seien damit vor allem Fische und Schildkröten im Mittelmeer.

Für Italien, das ohnehin seit Jahren mit einer Flut von Plastikmüll konfrontiert ist, ist die Entsorgung von Coronavirus-Schutzmaterial eine zusätzliche Belastung. Der Umweltschutzverband Legambiente startete eine Initiative mit dem Verband der italienischen Pharmaindustrie Federfarma, um die Bürger dazu zu bewegen, Schutzmaterial korrekt zu entsorgen.

Mailand verbietet Take-away-Getränke ab 19 Uhr
Zur Verhinderung von Menschenansammlungen vor Lokalen in den Stadtzentren verbietet die italienische Stadt Mailand Take-away-Getränke ab 19 Uhr. Die Maßnahme betreffe auch Bars und Geschäfte, aber nicht Supermärkte, kündigte der Mailänder Bürgermeister Giuseppe Sala an. „Wir werden den Konsum von Alkoholgetränken im Stehen verbieten, wenn dies nicht in einem Lokal erfolgt“, sagte Sala.

Die Öffnungszeiten der Lokale werden nicht geändert. „Wir wollen Lokale nicht noch mehr in Schwierigkeiten bringen“, sagte Sala. Am letzten Wochenende war es abends zu Ansammlungen vor Lokalen, Pizzerien, Pubs und Bars in den Stadtkernen gekommen, was Sorgen vor möglichen Ansteckungen geweckt hatte. Fernsehbilder von Menschenansammlungen in Mailand und Staus in Neapel am ersten Wochenende nach der Lockerung der Auflagen hatten für Empörung gesorgt.

Italiens Regierung befürchtet soziale Revolten
Die italienische Regierung befürchtet unterdessen soziale Revolten als Folge der Coronavirus-Epidemie und der daraus resultierenden Krise. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Stützungsmaßnahmen rasch gezahlt werden. Die Gefahr ist ansonsten, dass die Wut der Bürger ausbricht - und das müssen wir verhindern“, sagte Innenminister Luciana Lamorgese.

Die italienische Regierung will 60.000 Freiwillige anheuern, um die Abstandsregeln in der Coronavirus-Krise auch nach dem Ende der Ausgangssperre durchzusetzen. Die Freiwilligen, darunter Arbeitslose und Bezieher von Grundeinkommen, sollen nicht nur die Einhaltung der Abstandsregeln kontrollieren, sondern als Teil der Nachbarschaftshilfe auch für hilfsbedürftige Mitbürger einkaufen gehen.

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