Auch für Amerikaner

Israel erwägt Einreisestopp für alle Europäer

Ausland
07.03.2020 13:49

Seit Freitagfrüh verweigert Israel Reisenden aus Österreich die Einreise. Aus Sorge vor der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 schottet sich das ans Mittelmeer angrenzende Land immer mehr ab. Nun steht sogar eine Ausweitung der ohnehin restriktiven Einreiseregelungen für weitere Länder im Raum. Erwägt wird auch, Rückkehrer ohne Unterschied unter Quarantäne zu stellen. Außerdem sollen die USA auf die Liste der Risikoländer gesetzt werden. Im Iran indes ist die Zahl der Covid-19-Erkrankungen auf fast 6000 gestiegen, die lateinamerikanischen Länder Costa Rica und Kolumbien meldeten erste Infektionen.

Nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums ist Covid-19 mittlerweile bei 16 Personen nachgewiesen worden. Israelische Rückkehrer aus Italien, Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Spanien und Österreich müssen sich bereits seit Tagen nach Ankunft für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben. Nun soll entschieden werden, ob dies auch auf Reisende aus den restlichen europäischen Ländern und aus den USA zutreffen soll, berichten laut Kathpress israelische Medien. Europäern könnte die Einreise nach Israel verweigert werden.

Bethlehem setzt Arbeitszeiten aus
Gouvernement Bethlehem wurden neun weitere Personen positiv auf „Covid-19“ getestet. Der hiesige Gouverneur, Kamel Hamid, kündigte am Samstag eine Aussetzung der Arbeitszeit in offiziellen Einrichtungen an. Einzige Ausnahme ist der Gesundheitssektor. Die Stadt selbst wird vollständig abgeriegelt, nicht näher spezifizierte Notfälle ausgenommen. Das Verbreiten der Namen der Infizierten wird unter Strafe gestellt.

In der Nachbarregion Palästina wurden ebenfalls Maßnahmen verordnet, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Unter anderem wurden die Sicherheitskräfte angewiesen, rechtliche Schritte gegen jeden einzuleiten, der die Quarantäneregelungen verletzt.

Fast 6000 Erkrankte im Iran
Im Iran, einem der am stärksten vom neuartigen Coronavirus betroffenen Länder außerhalb Chinas, ist die Zahl der Covid-19-Erkrankten auf 5823 gestiegen. Wie Gesundheitsbehörden mitteilten, starben bisher 145 Corona-Patienten. In Teheran erlag auch die 55-jährige Parlamentsabgeordnete Fatemeh Rahbar ihrer Virusinfektion. Insgesamt starben nach offiziellen Angaben bereits sieben mit dem Coronavirus infizierte Politiker und Regierungsbeamte.

Auch Erkrankungen in Afghanistan und im Irak
„Mehr als 16.000 Menschen werden derzeit in Krankenhäusern als Verdachtsfälle behandelt“, sagte der iranische Gesundheitsministeriumssprecher Kianusch Dschahanpur. Fast 1700 Coronavirus-Patienten seien aber bereits wieder genesen. In Afghanistan, ein Nachbarland des Irans, wurden mittlerweile vier infizierte Personen verzeichnet. Im Irak rief die Regierung seine Bürger im benachbarten Iran dazu auf, in die Heimat zurückzukehren. Ab Mitte des Monats würden die Übergänge der 1500-Kilometer-langen Grenze geschlossen, die Flughäfen blieben geöffnet.

Kuwait setzt Flüge aus
Kuwait setzt für eine Woche Flüge in sieben Länder - darunter Ägypten, Libanon, Syrien, Bangladesch, Indien, Sri Lanka und Philippinen - aus. Das arabische Land am Persischen Golf hat nach offiziellen Angaben 61 Fälle des neuen Virus registriert. Der Präsident der Philippinen erwägt, einen landesweiten Notstand im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu verhängen. Bis Samstag wurde dort eine Erkrankung festgestellt.

Erste Erkrankungen in lateinamerikanischen Ländern
Costa Rica und Kolumbien meldeten erste Infektionen. Eine 49-jährige US-Touristin wurde positiv getestet. Sie befinde sich nun mit ihrem Mann in „strikter Isolation“, ließ Costa Ricas Gesundheitsminister Daniel Salas wissen. Die Frau habe zuvor die Pazifikküste und den Norden des Landes bereist. 

Wie Kolumbiens Staatschef Iván Duque in Bogotá mitteilte, wurde in der kolumbianischen Hauptstadt eine 19-jährige Studentin positiv auf den Erreger getestet, die zuvor die norditalienische Stadt Mailand besucht hatte. 16 Menschen aus dem Umfeld der jungen Frau seien isoliert worden.

China: Bevölkerungswanderung erhöht Risiko
In China sind unterdessen nach Regierungsangaben bereits 78 Millionen Wanderarbeiter an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt. Das seien 60 Prozent aller Personen, die zum chinesischen Neujahrsfest nach Hause gegangen sind. Durch die Bevölkerungswanderung aber nimmt auch das Risiko einer Ansteckung wieder zu. Die Bemühungen zur Eindämmung des Virus werden daher fortgesetzt. Indes sorgte ein chinesischer Starkünstler mit einem Scherz für großen Unmut in Italien.

In den USA wurden nun auch am Flughafen von Los Angeles zwei Kontrolleure der Zentren für Seuchenkontrolle (CDC) positiv auf das Virus getestet. Sie hätten Passagiere aus dem Ausland untersucht. Das Kreuzfahrtschiff Grand Princess wurde am Freitag mit Corona-Testkits versorgt, spektakulär per Helikopter. Weltweit gibt es bereits 100.000 Corona-Infizierte, viele Feste werden abgesagt, etwa in Thailand.

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