„Knick“ bei Reisenden

Coronavirus: Geringe Folgen für unseren Tourismus?

Reisen & Urlaub
07.02.2020 13:00

Die Tourismusbranche sorgt sich zunehmend um das Coronavirus. China hat drastische Reisebeschränkungen über seine Bevölkerung verhängt, Gruppenreisen ins Ausland sind untersagt. Einige Länder - wie Australien oder Japan - haben bereits erste Auswirkungen auf die Touristenzahlen bemerkt. Für Österreich dürften die Folgen nach Einschätzung des Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) limitiert bleiben: „Der Anteil der chinesischen Touristen in Österreich ist aber sehr gering.“ Für andere Länder - beispielsweise für Italien - dürfte der Effekt dagegen sehr viel deutlicher spürbar werden.

Wifo-Experte Stefan Schiman ist der Meinung, dass das Coronavirus den Tourismus- und die Reisebranche besonders treffen wird. Doch: „Der Anteil der chinesischen Touristen in Österreich ist aber sehr gering“, so Schiman. Laut Angaben des Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) entfielen im vergangenen Jahr 2,2 Prozent aller Ankünfte in Österreich und ein Prozent aller Nächtigungen auf chinesische Touristen.

Italien: 650 Millionen Euro aus China 
Für Italien hingegen zählt der chinesische Markt zu den wichtigsten - und kaufkräftigsten - im Tourismusbereich. Chinesische Touristen gaben 2018 laut Daten des italienischen Ministeriums 650 Millionen Euro in Italien aus.

China für Wien zweitstärkster Überseemarkt
Doch auch in Wien lassen chinesische Touristen viel Geld in den Geschäften: Laut Daten von Wien Tourismus gibt jeder Reisende aus China pro Einkauf in der Stadt den Spitzenwert von durchschnittlich rund 950 Euro aus. In der Hauptstadt fürchten Branchenvertreter einen durch das Coronavirus bedingten „Knick“ bei Reisenden aus China. Für die Stadt Wien ist China nach den USA mittlerweile der zweitstärkste Überseemarkt.

Dienstleistungsbranche Stütze für weltweite Konkunktur
Wegen des Handelskonflikts zwischen den USA und China sind laut Wifo-Daten die Exporte Chinas in die USA in den letzten eineinhalb Jahren um durchschnittlich 7,3 Milliarden Dollar pro Monat eingebrochen. Die Exporte der USA nach China gingen laut Wifo indessen um drei Milliarden Dollar pro Monat zurück.

Überraschend sei jedoch, dass China seine Waren erfolgreich an andere Länder verkaufen und so den Ausfall der Exporte in die USA abmildern konnte, während die USA solche Umlenkungseffekte nicht für sich verbuchen konnten, sagte Schiman. Der Handelskonflikt jedoch hat sich inzwischen etwas entschärft, China hatte erst am Donnerstag die Strafzölle auf US-Importe gesenkt.

Coronavirus dürfte Industrie nicht verschonen
Unterbrochene Lieferketten und Produktionsstopps seien potenzielle Belastungsfaktoren, so Schiman. Genaue Angaben zu den Auswirkungen des Virus könne man aber noch nicht machen. Jede Aussage dazu sei derzeit noch spekulativ.

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