Mercer-Studie:
Österreichs Pensionssystem „eines der schwächsten“
Die Rentenstudie „Melbourne Mercer Global Pension Index“ hat Pensionssysteme auf der ganzen Welt unter die Lupe genommen. Das Ergebnis wirft kein gutes Licht auf das heimische System: Österreich erhielt nur die drittbeste Note „C“ - es ist damit nach Italien das zweitschlechteste Pensionssystem Europas. Besonders die fehlende Nachhaltigkeit führte zu dem schlechten rot-weiß-roten Ergebnis.
Die weltweit besten Pensionssysteme gibt es im Norden Europas: Die Niederlande, Dänemark und Finnland konnten die besten Plätze erzielen, die beiden erstgenannten sogar mit Bestnote „A“, wie die „Financial Times“ berichtet. Die schlechtesten Ergebnisse erreichten Mexiko, Indien und Argentinien mit den Plätzen 32 bis 34. Österreich liegt unter den 34 untersuchten Ländern lediglich auf Platz 24.
Auffallend sei heuer ein wachsendes Missverhältnis zwischen Angemessenheit und Nachhaltigkeit, das sich besonders in europäischen Ländern zeigt. Österreich konnte zwar bei erstgenanntem Kriterium ein „B“ erzielen, für die Nachhaltigkeit wurde jedoch die schlechteste Note „E“ vergeben. Wichtige Bereiche des österreichischen Pensionssystems bräuchten eine Reform, attestiert die Studie.
Das Problem der schwachen Pensionssysteme wie dem heimischen sei die Überalterung in diesen Ländern, unangemessene Rücklagen für Renten und die hohe Verschuldung von Staaten und Bürgern. Immer mehr Menschen müssten sich daher selbst um eine Aufstockung ihrer Pension kümmern, da viele Firmen Zusatzzahlungen abbauen würden. Millionen Arbeitern würde aufgrund dieser Entwicklung Armut im Alter drohen.
Eine Balance der beiden Werte Angemessenheit und Nachhaltigkeit sei jedoch der Schlüssel, um ein herausragendes Pensionssystem zu etablieren, erklärte der Autor der Studie, David Knox. „Es ist eine Herausforderung, mit der sich die Politik auseinandersetzt“, so Knox.
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