„Tue Familie etwas an“

Klavierlehrer soll Schülerin vergewaltigt haben

Oberösterreich
20.06.2018 06:07

„Wenn du was sagst, tu’ ich deiner Familie etwas an!“ - Unter anderem mit solchen Drohungen soll ein rund 50-jähriger Klavierlehrer aus Gmunden in Oberösterreich eine Schülerin drei Jahre lang gefügig gemacht haben. Nach Suizidversuchen brach die heute 16-Jährige ihr Schweigen. Am 5. Juli steht ihr mutmaßlicher Peiniger in Wels vor Gericht.

Die Anklage liest sich schaurig: Als das Mädchen zwölf Jahre alt war, hätten die Übergriffe begonnen: Zuerst habe der Klavierlehrer die Schülerin berührt, der Missbrauch habe sich bis zur Vergewaltigung ausgeweitet - mehrfach, wiederholt, teilweise auch mit Gewalt.

Dreijähriges Martyrium
Drei Jahre lang soll das Martyrium des Kindes angedauert haben, die Übergriffe hätten in der Musikschule und beim Lehrer zu Hause stattgefunden. Daheim schwieg das Mädchen, die Eltern konnten sich die Wesensveränderung, Selbstverletzungen und auch mehrere Suizidversuche nicht erklären.

Im Spital brach Opfer das Schweigen
Erst im Vorjahr soll sich die Gymnasiastin während eines Spitalaufenthalts einer Schwester anvertraut haben, dann auch der Mutter. Die Eltern gingen mit der Tochter zu einem Anwalt, der bei der Polizei Gmunden Anzeige einbrachte. Der nicht geständige Verdächtige - ein Familienvater - war kurz im Gefängnis, kam mangels Tatbegehungsgefahr bei der ersten Haftprüfung frei.

Wegen Kinderpornos vorbestraft
Ein von der Staatsanwaltschaft Wels in Auftrag gegebenes Gutachten bescheinigt dem Mädchen, dass seine Anschuldigungen „erlebnisfundiert“ seien, es durch die sexuellen Übergriffe eine „schwere, chronische, posttraumatische Belastungsstörung erlitten habe“, die als „schwere Körperverletzung zu werten“ sei. Dem Klavierlehrer, für den die Unschuldsvermutung gilt, drohen bis zu 15 Jahre Haft.

Beschuldigter leugnet
Der Beschuldigte, der wegen Kinderpornos 2016 zu fünf Monaten bedingter Haft verurteilt worden war, leugnet.

Markus Schütz, Kronen Zeitung

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