Weitere Gemeinden

Erfolg der “Kummerl” ist kein Grazer Einzelfall

Steiermark
06.02.2017 20:34

20 Prozent! Die Grazer Kommunisten gelten weit über die steirischen Grenzen hinweg als politisches Unikum. Doch ihr Erfolg endet nicht an den Ortstafeln der Murmetropole. In 17 Gemeinden sitzen 38 KP-Gemeinderäte, in Trofaiach und Eisenerz stellen sie gar die Vize-Bürgermeisterin. Was ist ihr Erfolgsrezept?

"In der Steiermark waren wir nie ganz weg", sagt Claudia Klimt-Weithaler, Klubobfrau der KP im Landtag. Während die "Kummerln" in anderen Regionen schon vor Jahrzehnten unter die Wahrnehmungsgrenze gefallen sind, waren sie hierzulande stets präsent. Aktuell sind sie nicht nur in der Bastion Graz alles andere als unbedeutend.

In Trofaiach und Eisenerz stellt man die Vize-Bürgermeisterin, in Leoben und Knittelfeld einen Stadtrat. Zuletzt sind Gemeinderäte in Deutschlandsberg, Bärnbach und Voitsberg dazugekommen. In insgesamt 17 steirischen Kommunen ist man mittlerweile vertreten.

"Wir stecken das Geld nicht ein"
"Wir sind die einzigen, die glaubwürdig gegen Freunderlwirtschaft vorgehen. Wir stecken das Geld nicht ein, sondern geben es für Soziales aus", nennt Gabriele Leitenbauer ein Erfolgsgeheimnis. Seit 2010 ist sie Vizebürgermeisterin in Trofaiach. "Wir sind realistisch, die Arbeit in den Gemeinden ist nicht Weltpolitik."

Vor kurzem etwa hat sich die Bezirksfraktion im Murtal zu 740 Mietwohnungen im Aichfeld zu Wort gemeldet, die schon mehrfach den Besitzer gewechselt haben: "Wir brauchen erschwingliche Wohnungen statt Immobilienspekulation." Gerade beim Thema Wohnen stehen hinter solchen Forderungen auch Taten: Erhöhte Müllgebühren, sinkende Wohnbeihilfen, eine kaputte Waschmaschine - bei solchen Problemen bietet die KP unbürokratisch Hilfe an.

"Oft reicht es, wenn man zuhört"
"Wir kümmern uns auch um das Klein-Klein, für das sich andere Parteien oft zu gut sind", erklärt Kommunalreferent Jakob Matscheko. Man ist für den Bürger greifbar: "Viele sind verwundert, wenn sie im Büro anrufen und ich selbst abhebe", sagt Klimt-Weithaler. Natürlich könne sie dann nicht jedem auch helfen: "Aber oft reicht es, wenn man zuhört, die Sorgen ernst nimmt und sich ehrlich und engagiert um eine Lösung bemüht."

Christoph Hartner, Kronen Zeitung

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