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Stronach-Sitzung: Versöhnt, vertröstet, vertagt

Österreich
23.10.2013 19:35
Angesagte Revolutionen finden selten statt. Auch die österreichische Innenpolitik bildet da keine Ausnahme. Viel wurde im Vorfeld spekuliert über die Bundesdirektoriumssitzung des Team Stronach am Mittwoch, doch von einem Köpferollen konnte nach dem Treffen im niederösterreichischen Oberwaltersdorf keine Rede sein. Die "Unruhen" der vergangenen Wochen seien "jetzt beseitigt", sagte Parteigründer Frank Stronach danach. Er könne sich demokratischere Parteistrukturen, wie von manchen Landesgruppen gefordert, durchaus vorstellen. Konkrete Pläne legte er jedoch nicht vor.

Stronach bat um Entschuldigung, falls er zeitweise zu ruppig gewesen sei. Er habe nie jemanden persönlich angegriffen, außer vielleicht den niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll, und selbst das werde er nicht mehr machen, versprach Stronach. "Wir sind eine Familie", die aus der Krise stärker herausgekommen sei, so der 81-Jährige.

"Die vier wichtigsten Prinzipien" werden ausgearbeitet
Die Hauptaufgabe sei jetzt, Kompetenzen zwischen Bund und Ländern festzulegen. Ende November soll es wieder eine Sitzung des Bundesdirektoriums geben. Dort sollen auch "die vier wichtigsten Prinzipien" ausgearbeitet werden, die dann jeder unterschreiben solle. Stronachs Stellvertreterin Kathrin Nachbaur erklärte auf Nachfrage, man wolle etwas Ähnliches wie die Magna-Verfassung erarbeiten. Ziel sei es, dass "die Werte und das System" stärker seien als Einzelpersonen, auch als Stronach selbst.

Das Bundesdirektorium hat sich eine Geschäftsordnung verpasst, wonach man regelmäßig zu wichtigen Themen tagen werde, so Nachbaur. Der entscheidende Schritt, um das Gremium formal, nämlich in den Statuten zu verankern, wird so schnell aber offenbar nicht getan - Stronach blieb Antworten auf entsprechende Fragen schuldig.

Unklar bleibt auch, ob Stronach noch Darlehen in Spenden umwandeln und es eine Anzeige gegen die frühere ORF-Generaldirektorin Monika Lindner geben wird, die nicht auf ihr Mandat verzichten will. Auch was seinen Abgang betrifft, wurde der Austro-Kanadier nicht wirklich konkret: Er werde am 29. Oktober ins Parlament einziehen und dort hoffentlich eine konstruktive Ansprache halten. In einem bis eineinhalb Jahren wolle er dann nicht mehr täglich involviert sein.

Mitstreiter geben sich nach Sitzung besänftigt und zufrieden
Stronachs Mitstreiter zeigten sich nach der Sitzung demonstrativ besänftigt: Für die Bedürfnisse nach mehr Demokratie gebe es jetzt eine "langfristige Perspektive", sagte der ehemalige Klubchef Robert Lugar, der ab kommender Woche als einfacher Abgeordneter im Parlament sitzen wird. Auch der Salzburger Landesrat Hans Mayr - er war von der Parteispitze als Landeschef abgesetzt worden - ist eigenen Angaben zufolge guter Dinge, "dass der eingeschlagene Weg der richtige ist". Wie Mayr ging es dem Kärntner Landesrat Gerhard Köfer, der sich nach einem Vier-Augen-"Vater-Sohn"-Gespräch zufrieden zeigte.

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