Einsatz-Drama in USA
19 Feuerwehrleute im Kampf gegen Brand gestorben
"Wir haben 19 der besten Menschen, die man sich vorstellen kann, verloren. Wir stecken in einer schrecklichen Krise", kommentierte Fraijo den Verlust der Männer. Die näheren Umstände ihres Todes seien dem Feuerwehrchef zufolge noch unklar, er wolle darüber auch nicht spekulieren.
Der Verlust markiere einen der "dunkelsten" Tage in ihrer Erinnerung, sagte die Gouverneurin von Arizona, Jan Brewer. "Sie waren Helden", hieß es in einer Erklärung des Weißen Hauses zu dem tragischen Tod der Männer. Seit Sonntagabend bekundeten bereits mehr als 100.000 Menschen auf einer eigens eingerichteten Facebook-Seite ihre Trauer.
Präsident Barack Obama - derzeit auf Afrikareise - sprach von einer "furchtbaren Tragödie" und würdigte die Getöteten als "hochqualifizierte Profis, die wie so viele Menschen jeden Tag in unserem Land sich selbstlos gegen das Unglück stemmen, um Leben und Besitz ihrer Mitmenschen zu schützen". Die US-Regierung leiste bereits Unterstützung und stehe in engem Kontakt mit den Behörden vor Ort.
Spezialeinheit von Feuer "überrollt"
Die Getöteten waren allesamt Mitglieder einer Spezialeinheit, einer sogenannten Hotshot-Crew, deren Aufgabe es war, den Vormarsch des Feuers zu stoppen. Sie dürften von den rasch näher kommenden Flammen erfasst worden sein, als sie nach Angaben der Behörden damit beschäftigt waren, einen Schutzstreifen und einen Fluchtweg zu schaffen. "Eine Hotshot-Crew zählt zur Elite der Feuerwehr", erklärte der Sprecher der Forstverwaltung, Art Morrison. "Offenbar war ihre Sicherheitszone nicht groß genug, und sie wurden vom Feuer überrollt."
Schwerstes Unglück dieser Art seit 80 Jahren
Mit 19 getöteten Einsatzkräften zählt der Flächenbrand in Arizona laut den Daten der National Fire Protection Agency bereits zu den tödlichsten Brandeinsätzen der US-Feuerwehr der letzten 35 Jahre. Nur beim Einsatz nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in New York kamen demnach mehr Mitglieder der Feuerwehr ums Leben. Der Feuerschutzverband sprach vom schwersten Unglück dieser Art in den USA seit 80 Jahren.
Das Feuer, gegen das die Männer in Arizona vergeblich ankämpften, war am Freitag ausgebrochen. In der trockenen waldigen Gegend breiteten sich die Flammen bei heftigem Wind bis Sonntagabend auf einer Fläche von bis zu 2.000 Hektar aus. Die Behörden ordneten die Evakuierung von Yarnell und dem Nachbarort Peeples Valley nordwestlich von Phoenix an, wo zusammen etwa 1.000 Menschen leben. Die Brände rund um Yarnell wurden nach derzeitigem Ermittlungsstand vermutlich durch Blitzeinschlag ausgelöst.
Hitzewelle hat Westen der USA fest im Griff
Die Lage dürfte weiter angespannt bleiben, denn eine Hitzewelle hat Arizona und mehrere weitere Bundesstaaten im Westen der USA fest im Griff. Hunderte Menschen mussten deswegen bereits in Krankenhäusern behandelt werden. In Las Vegas im Bundesstaat Nevada wurden am Wochenende 48 Grad gemessen, so viel wie nie zuvor.
Auch in Dutzenden anderen Städten wurden die bisherigen Temperatur-Rekorde geknackt. Gemeindezentren, Büchereien und Obdachlosenheime wurden mit zusätzlichen Klimageräten ausgestattet. Die Behörden warnten vor zu langen Aufenthalten im Freien und potenziell tödlichen Hitzeschlägen.
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