Wie das LKA Wien Donnerstag früh berichtete, seien die drei Männer stets nach einem ähnlichen Muster vorgegangen. So suchten sie zunächst ihre augenscheinlich hilflosen und alleinstehenden Opfer auf der Straße aus, als sie auf dem Heimweg vom Einkaufen oder vom Arzt waren, und folgten ihnen bis vor die Haustür. Einer der Täter schlich sich dabei maskiert mit in das Gebäude, während die beiden anderen davor warteten.
"Täter hat sofort auf die Opfer eingeschlagen"
Der Täter läutete dann an der Wohnungstür der Pensionistin, stieß sie in die Wohnung, sobald sie öffnete, und schlug seine wehrlosen Opfer brutal nieder. "Der Täter hat sofort und ohne Anlass auf die Opfer eingeschlagen", sagte Richard Götzmann, Chef der Ermittlungsgruppe Raub. Dabei wurden die Betroffenen, auf die u.a. mit einem Totschläger oder einer Teleskopstange eingeprügelt wurde, teilweise schwer verletzt und mussten zumindest mehrere Tage ins Spital.
Die Beschuldigten haben laut den Ermittlern bislang keine Geständnisse abgelegt, die Verhöre laufen. Die Kriminalisten gehen aber davon aus, dass es sich bei dem 48-jährigen Ungarn um den "ausführenden Täter" handelt. Die beiden 29-jährigen mutmaßlichen Komplizen sollen für das Lenken des Fluchtfahrzeugs und "Schmierestehen" verantwortlich gewesen sein.
Fluchtwagen führte zu Trio
Auf die richtige Spur kamen die Ermittler durch Hinweise auf den Fluchtwagen, einen silberfarbenen Mercedes. Am Sonntag wurde das Auto in Rudolfsheim-Fünfhaus entdeckt, die Beamten ließen das Fahrzeug daraufhin nicht mehr aus den Augen. Am Mittwoch schlug die Polizei dann zu.
"Es war klar, dass die wieder ein Opfer suchen", sagte Chefinspektor Manfred Gross. Im Bezirk Penzing folgten die Verdächtigen einer Pensionistin bis zum Wohnhaus, dort wurde das Trio dann von Polizisten überwältigt. Alle drei Verdächtigen hätten bei den Festnahmen erheblichen Widerstand geleistet, berichtete ein Ermittler.
Bargeld und Schmuck im Wert von 160.000 Euro erbeutet
Die Tatorte lagen über fast ganz Wien verstreut, aber nur diesseits der Donau. Mit der Raubserie finanzierten die Verdächtigen ihren Lebensunterhalt - insgesamt sollen rund 160.000 Euro erbeutet worden sein, vor allem Bargeld und Goldschmuck.
Der 48-jährige Ungar soll zuvor schon in seiner Heimat unzählige Male wegen Eigentumsdelikten vor Gericht gestanden sein. Die Ehefrau eines 29-jährigen Serben steht im Verdacht, zumindest bei einem Überfall im Vorfeld beteiligt gewesen zu sein. Um die drei schulpflichtigen Kinder des Paares kümmert sich seit der Verhaftung die Verwandtschaft.
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