Foltervorwürfe
Ägyptens Militär soll Verhaftete brutal misshandelt haben
"Sie quälten mich mit Elektroschockern an Beinen und Brüsten und sprachen mich mit obszönen Namen" an, berichtete die Aktivistin Salma al-Husseini Guda. In dem Militärgefängnis, in das sie gebracht wurde, mussten sich die weiblichen Gefangenen nackt ausziehen und eine Untersuchung ihrer "Jungfräulichkeit" über sich ergehen lassen. Wer als nicht unberührt eingeordnet wurde, dem wurde eine Anzeige wegen Prostitution angedroht. Während dieser Erniedrigungen seien die Opfer gefilmt worden.
"Ein Soldat schlug mich mit dem Gewehrkolben und zog mich an den Haaren weg", sagte der Schauspieler Ali Sobhi. "Sie brachten mich ins Museum, und dort sah ich eine Menge Leute, die vorher mit Elektroschockern misshandelt worden waren." Sobhi war während der Massenproteste, die zum Sturz des Präsidenten Hosni Mubarak am 11. Februar führten, mit seinem Straßentheater auf dem Tahrir-Platz aufgetreten.
Proteste gegen Militärregierung
Nach der Pressekonferenz der Aktivisten zogen am Mittwoch rund 150 Menschen vor das Presse-Syndikat in Kairo und riefen "Tantawi gleich Mubarak". Verteidigungsminister Mohammed Hussein Tantawi ist der Vorsitzende des derzeit regierenden Militärrates.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.