Der 29-jährige Lkw-Fahrer saß schüchtern und gebückt auf der Anklagebank. Ein sauber rasierter Zier-Bart schmückte seine Backen, der Kopf war kahlgeschoren. Mit leiser Stimme versuchte er die Vorwürfe der Innsbrucker Staatsanwaltschaft zu entkräften. Er habe seine Freundin nicht vergewaltigt, beim Sex sei es bei ihnen immer etwas härter zur Sache gegangen. "Geschlagen habe ich sie auch nie", beteuerte er. Nur eine Beschimpfung gestand der Mann ein, doch dies war nicht Gegenstand der Anklage. Ansonsten hüllte sich der Mann in Schweigen.
Eine Zeugin, die Schwägerin des Angeklagten, versuchte die Sache umzudrehen und zeichnete ein Bild, in dem der Angeklagte das Opfer wäre. Doch für Richter Hofer ergab dieses Gleichnis so gar keinen Sinn. Die Einvernahme des Opfers, die Beziehungsgeschichte und auch die Widersprüche des Angeklagten ließen für Hofer und die Schöffen nur einen Schuldspruch zu. Urteil: zwei Jahre Haft, acht Monate unbedingt sowie 2.000 Euro Schmerzengeld. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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