VCÖ-Statistik 2010

Alle drei Stunden ein verletztes Kind im Straßenverkehr

Österreich
30.12.2010 11:50
Wie die Jahresstatistik des Verkehrsclub Österreich zeigt, sind die tödlichen Unfälle 2010 zwar zurückgegangen, aber immer noch wird im Straßenverkehr alle drei Stunden ein Kind verletzt. Der VCÖ sieht besonders bei der kindergerechten Sicherung von Schutzwegen Handlungsbedarf.

Im Schnitt wird alle drei Stunden ein Kind im Straßenverkehr verletzt, zehn Kinder wurden 2010 auf Österreichs Straßen getötet. Im Vergleich zum Vorjahr ist diese Zahl zwar um ein Drittel gesunken, aber der VCÖ sieht nach wie vor einige Schwachstellen. "Es gibt eine Verbesserung. Aber das Ziel, kein Kind kommt bei einem Verkehrsunfall ums Leben oder wird schwer verletzt, ist leider noch ein großes Stück entfernt", stellt VCÖ-Experte Martin Blum fest.

Die VCÖ-Analyse zeigt, dass heuer in vier Bundesländern – Burgenland, Vorarlberg, Tirol und Steiermark - kein einziger tödlicher Kinderunfall passierte, in Vorarlberg bereits zum vierten Mal in Folge. Trauriger Spitzenreiter ist Oberösterreich mit drei tödlichen Unfällen mit Kindern vor Niederösterreich, Kärnten und Salzburg mit zwei, gefolgt von Wien, wo 2010 ein Kind im Straßenverkehr tödlich verunglückte.

Heuer wird es zwar das erste Mal seit Bestehen der Unfallstatistik weniger als 3.000 verletzte Kinder geben, dennoch sind die Daten besorgniserregend. Seit 2005 ist die Zahl der Unfälle mit Kindern nur um zehn Prozent gesunken. Besonders bemerkenswert: Rund 40 Prozent der Kinder verunglücken als Pkw-Insasse.

"Defensiver fahren"
"Wer mit einem Kind im Auto unterwegs ist, sollte defensiver als sonst fahren, Abstand halten, keine riskanten Überholmanöver machen. Ein absolutes No-Go sind Alkohol und Handy am Steuer", so Blum. Besonderen Handlungsbedarf sieht der VCÖ bei den Schutzwegen. Drei Kinder kamen 2010 als Fußgänger ums Leben, zwei davon auf einem Schutzweg.

"Die Verkehrserziehung von Kindern stößt an Grenzen. Heute gibt es zwar verkehrsgerechte Kinder, aber keinen kindgerechten Verkehr", betont Blum. Der VCÖ fordert, dass, wie etwa in Schweden, die Sicherheit der Kinder zum Maßstab für Verkehrsplanung und Verkehrssicherheitsarbeit werden. Der Fokus muss dabei auf Unfallvermeidung liegen.

VCÖ: Tempo 30 im Ortsgebiet
Der VCÖ fordert daher Tempo 30 im Ortsgebiet nach dem Grazer Vorbild, also ausgenommen Vorrangstraßen. Außerdem mehr Gehwege sowie eine Ausweitung des Halte- und Parkverbots vor Schutzwegen von fünf auf zehn Meter, damit Autofahrer Kinder, die den Schutzweg überqueren möchten, rechtzeitig sehen können.

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