Gipfel in Mexiko

Klimakonferenz einigt sich auf Rettungsplan

Ausland
11.12.2010 13:51
Der UN-Klimagipfel in Cancun hat sich nach zweiwöchigen Verhandlungen auf Einzelschritte im Kampf gegen die Erderwärmung geeinigt. Die Delegierten beschlossen am Samstag einen Hilfsfonds für arme Länder und einen besseren Schutz tropischer Wälder. Die Verhandlungen über ein Nachfolgeabkommen für das Ende 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll wurden vertagt.

Die mexikanische Außenministerin Patricia Espinosa setzte sich über den erbitterten Widerstand Boliviens hinweg und erklärte, die Einwände könnten ein Übereinkommen von 190 Ländern nicht scheitern lassen. "Dies ist eine neue Ära der internationalen Zusammenarbeit gegen den Klimawandel", erklärte die Präsidentin des Gipfels in dem mexikanischen Ferienort. Die Erwartungen an das Treffen waren gering, nachdem der Klimagipfel im vergangenen Jahr in Kopenhagen überwiegend als Misserfolg gewertet worden war.

Der Gipfel in Cancun war vom Streit zwischen armen und reichen Ländern geprägt. Zum Schluss erklärten aber auch Staaten wie die USA oder China ihre Zustimmung. Die Vereinbarungen sehen vor, bis zum Jahr 2020 einen "Grünen Fonds" für arme Länder einzurichten, denen mit jährlich 100 Milliarden Dollar beim Kampf gegen den Klimawandel geholfen werden soll. Auch die Teilhabe an sauberer Energietechnik soll ermöglicht werden. Viele Forscher führen die Erderwärmung auf den Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlendioxid zurück und erwarten in den kommenden Jahrzehnten mehr Überschwemmungen, Dürreperioden und den Anstieg der Meeresspiegel.

"Dies ist eine historische Einigung"
Die Chefin des UN-Klimasekretariats, Christiana Figueres sprach von einer historischen Einigung. Die Regierungen hätten sich zum ersten Mal auf viele Maßnahmen geeinigt, um besonders Entwicklungsländern zu helfen.

Keine Einigung gab es bei den Verhandlungen über das Kyoto-Protokoll, in dem sich etwa 40 Industriestaaten zu einer Verringerung ihrer Treibhausgase verpflichtet haben. Sie verlangten auf der Konferenz eine stärkere Beteiligung vor allem von Schwellenländern. Staaten wie China, Brasilien und Indien wehren sich aber dagegen, die Aufholjagd ihrer Wirtschaften mit Vereinbarungen zum Klimaschutz zu beschränken.

Als "Zeichen der Hoffnung und der Zuversicht" wertete Umweltminister Niki Berlakovich (ÖVP) das Ergebnis. Österreich habe als Teil der EU-Delegation in Teilbereichen Erfolge erzielen können, meine der Minister. "Ein Scheitern des Gipfels wäre für den Weltklimaschutz katastrophal gewesen", so der Ressortleiter am Samstag. Cancun sei ein Neubeginn gewesen. "Der Ernst der Lage wurde erkannt und alle sind aufeinander zugegangen. Wir haben als Völkergemeinschaft ein klares Signal gesetzt", so der Minister

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