Leiche auf Müllplatz

Kriminal-Rätsel um Identität des ermordeten Ungarn

Österreich
11.12.2010 17:47
Der Verdacht der Polizei hat sich bestätigt: Jener Ungar, der am Freitagvormittag auf dem Gelände eines Entsorgungsunternehmens in Wien-Penzing tot aufgefunden wurde, ist ermordet worden. Die Papiere, die sich bei ihm fanden, waren allerdings nicht - wie zunächst angenommen - seine eigenen, sondern die seines um drei Jahre jüngeren Bruders, der sich ebenfalls in der Obdachlosen-Szene aufhalten dürfte.

Die Polizei sucht jetzt nach dem Bruder des Getöteten, der möglicherweise weiterführende Informationen liefern könnte, hieß es bei der Polizei am Samstag.

Der 54-jährige Janos K. war am Freitagvormittag in einer Holzbaracke auf dem Gelände einer Entsorgungsfirma in Wien-Penzing tot aufgefunden worden. Laut Obduktion war der Mann bereits vor einigen Tagen erschlagen worden, wie ebenfalls am Samstag bekannt wurde.

Die Polizei hatte zunächst fälschlicherweise angenommen, dass es sich bei dem Mordopfer um den 51-jährigen Bruder des Toten handelt. Fotos der beiden sehen sich sehr ähnlich und bei der Leiche wurden mehrere Dokumente des Bruders Laszlo K. gefunden. Erst ein Fingerabdruckvergleich am Samstag sorgte für die richtige Identifikation. Die Fingerabdrücke lagen der Polizei wegen eines strafrechtlichen Vergehens des Toten - ein Vermögensdelikt, vermutlich ein Ladendiebstahl - vor.

Mehrere Schläge gegen Kopf führten zum Tod
Die Obduktion am Samstagvormittag ergab laut Polizeisprecher Roman Hahslinger, dass der 54-Jährige nach mehreren Schlägen gegen den Kopf an einem Schädelhirntrauma starb. Mit einem stumpfen, harten Gegenstand wurde massive Gewalt ausgeübt. Wegen der starken Deformierung des Schädels konnte die Zahl der Hiebe nicht exakt geklärt werden. Eine mögliche Tatwaffe wurde nicht sichergestellt.

Die Holzbaracke auf dem Firmengelände, in der man den toten Mann fand, diente Unterstandslosen laut Polizei häufig als Schlafstelle. Der 54-Jährige dürfte dort also nicht alleine genächtigt haben. Ein Motiv für die Bluttat oder einen Verdächtigen konnte die Polizei bisher nicht benennen. Es liegen noch keine konkreten Ermittlungsergebnisse vor, so Hahslinger. Wo sich der vermutlich in Wien lebende unterstandslose Bruder befindet, versucht die Polizei derzeit herauszufinden.

Mitarbeiter entdeckten Leiche am Freitag
Ein Mitarbeiter der Entsorgungsfirma an der Cumberlandstraße 83 hatte den Toten mit schweren Verletzungen am Hinterkopf am Freitag gegen 11 Uhr in der halbverfallenen Holzhütte mit Gerümpel entdeckt. Das Entsorgungsareal befindet sich am Westbahngelände direkt neben den Gleisen. Das Betreten des Geländes ist über die Schienen leicht möglich.

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