In der Steiermark

Stammkunden bleiben den lokalen Buchhändlern treu

Steiermark
22.01.2021 08:30

Der Buchhandel in der Steiermark wurde von Corona hart getroffen. Das Umsatzminus im stationären Handel beträgt 12,8 Prozent. Doch mit kreativen Ideen und der Treue der Stammkunden kommen die Buchhändler durch die Krise. Und auch die Zahl der Nutzer in Bibliotheken steigt.

Die Zahlen sind ernüchternd: Um 12,8 Prozent ist im Vorjahr der Umsatz im stationären Buchhandel eingebrochen. Rechnet man den Online-Handel dazu, ist das Minus mit 4,4 Prozent immer noch stolz. Vor allem der Reisebuchsektor schlägt negativ zu Buche (-36%), aber auch bei Belletristik (-2,7%) und Sachbuch (-3,9%) gab es ein Minus.

Ein Jahr voller Herausforderungen
Mit einem Plus (2,9%) bilanziert einzig das Kinderbuch. „Kinderbücher und auch Spiele und Puzzles waren 2020 Verkaufsschlager“, berichtet Claus Schwarz von der Buchhandlung Plautz in Gleisdorf. „Wir hatten sogar Zeiten, da waren Schachspiele komplett ausverkauft.“

Dennoch blickt er auf ein Jahr voller Herausforderungen zurück: „Wir mussten im März innerhalb weniger Tage alles auf Versand umstellen. Ich bin unglaublich froh, dass alle Mitarbeiterinnen da so toll mitziehen und die Stammkunden uns die Treue halten“, so Schwarz.

Stammkunden und ein Fahrradkurier
Auch Beatrice Baumann vom „Büchersegler“ in Graz kann auf die Stammkunden bauen: „Es wurden in den Corona-Monaten sogar immer mehr, weil viele ganz bewusst lokal kaufen“, sagt sie. Bereits im ersten Lockdown hat sie Bücher auch per Fahrradkurier ausgeliefert. „Dass es jetzt die Möglichkeit von Click & Collect gibt, ist sehr wichtig“, sagt sie. „Für viele Kunden ist der Spaziergang zum Bücherabholen eine Abwechslung. Und ich erspare mir das Porto. “

Und auch bei der Kundenberatung kann man mit kreativen Ideen punkten: „Wir haben eine Mitarbeiterin, die ihre Buchtipps für junge Leser als Videos online stellt“, so Schwarz. Doch andere wichtige Stützen des Geschäfts sind schlicht weggebrochen: „Wir machen normalerweise Büchertische in Schulen, dieser Teil unseres Umsatzes ist für 2020 unwiederbringlich weggefallen.“

Steirer haben mehr gelesen
Ganz generell haben die Steirer während Corona viel gelesen. Das kann auch Katharina Kocher-Lichem von der Steiermärkischen Landesbibliothek bestätigen: „Wir haben bei den Entlehnungen insgesamt eine Steigerung von 13,8% zum Vorjahr, diese ist vor allem auf einen enormen Anstieg von plus 47,8% bei der Entlehnung digitaler Bücher zurückzuführen“, erzählt sie.

Auch Chance für die Branche
Und darin liegt auch die große Hoffnung der Branche: „Wir haben das Gefühl, dass Corona vielen den Stellenwert des Buches und damit auch des lokalen Buchhändlers wieder bewusst gemacht hat“, sagt die steirische Branchenvertreterin Beatrice Erker.

Zudem ist sie froh, dass es in Österreich eine Buchpreisbindung gibt: „Dadurch ist es - im Vergleich zu anderen Sparten - um nichts billiger, wenn ich ein Buch beim internationalen Online-Händler kaufe. Da fällt es dem Kunden dann auch leicht, lokal zu kaufen.“

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