Zwei Frauen attackiert

Messerangriff in Lugano mit Terror-Hintergrund

Ausland
24.11.2020 21:09

Eine Schweizerin hat am Dienstagnachmittag in einem Kaufhaus in der Schweizer Stadt Lugano zwei Frauen mit einem Messer angegriffen und dabei verletzt. Nun stellte sich heraus, dass die Tat wohl einen islamistisch motivierten terroristischen Hintergrund haben dürfte. Das bestätigte die Direktorin des Schweizer Bundesamtes für Polizei (Fedpol). Nicoletta della Valle meinte: „Dieser Angriff überrascht mich nicht.“

Auch die Bundesanwaltschaft geht von einem „mutmaßlichen terroristisch motivierten Angriff“ aus, wie sie auf Twitter schrieb. Ein Strafverfahren sei eröffnet worden. Nach Angaben der Polizei ging die 28-jährige Schweizerin aus zunächst ungeklärten Gründen auf zwei andere Frauen los.

Eine Frau erlitt schwere Verletzungen
Bei dem Angriff dürfte es sich somit um einen islamistisch motivierten Angriff - wie am 2. November in der Wiener Innenstadt - gehandelt haben. Wie die Tessiner Polizei nach dem Angriff schrieb, griff die Täterin zwei Frauen im fünften Stock des Manor-Warenhauses auf der Piazza Dante an. Eine der Frauen wurde mit einem Messer am Hals verletzt und erlitt dabei schwere Verletzungen. Das andere Opfer trug leichte Verletzungen davon.

Am Abend schrieb Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) auf Twitter, dass er den islamistischen Angriff in Lugano verurteile. „Meine Gedanken sind bei den Opfern. [...] Wir stehen in diesen schwierigen Stunden an der Seite der Schweiz und werden eine gemeinsame Antwort auf den islamistischen Terrorismus in Europa geben und unsere Werte verteidigen.“

Lokale Medien berichteten, die Angreiferin habe für die Tat ein Messer aus der Haushaltsabteilung verwendet. „Ich hörte einen Schrei aus dem fünften Stock und ging hinunter, um zu sehen, was los war“, sagte ein Angestellter gegenüber dem „Corriere del Tecino“. Die mutmaßliche Angreiferin war von anwesenden Kunden festgehalten und später von der Polizei verhaftet worden.

Angreiferin von Lugano war der Polizei bekannt
Gegen sie wird nun unter anderem wegen des Verdachts der versuchten vorsätzlichen Tötung und der schweren Körperverletzung ein Strafverfahren eröffnet. Die Polizei gehe Hinweisen nach, dass die Frau Sympathien für die Terrormiliz IS geäußert habe, berichteten Journalisten von einer abendlichen Pressekonferenz. Nach Angaben des Kommandanten der Tessiner Kantonspolizei, Matteo Cocchi, war auch sie - erneut eine Parallele zum Anschlag von Wien - der Polizei bekannt.

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