Besserung in Sicht

Italientief hatte für Tirol auch Schnee im Gepäck

Tirol
05.08.2020 06:45

Seit dem Wochenende bescherte Österreich ein Italientief große Regenmengen. Tirolweit flossen in den vergangenen zwei Tagen zwischen 40 und 110 Liter pro Quadratmeter. Die Gemeinde Kufstein führte in der „Regentabelle“ mit einer Niederschlagsmenge von 110 Litern. Obwohl ein solches Tief für diese Jahreszeit nicht selten ist, bot es dennoch die ein oder andere Besonderheit.

Vor allem die Niederschlagsmengen entlang des Alpennordrandes waren in den vergangenen Tagen durchaus beachtlich, wie die Daten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Dienstag gegen 14 Uhr verrieten. Die größten Regenmengen konnten dabei im Unterland gemessen werden: Zwischen 80 und 110 Liter waren in diesem Bereich möglich. Die Stadtgemeinde Kufstein führte dabei mit 110 Liter, dicht gefolgt vom Hahnenkamm bei Kitzbühel mit 105 Liter. Im Vergleich dazu fiel die Niederschlagsmenge im Oberland mit 40 bis 70 Liter relativ gering aus.

Große Regenmengen gepaart mit Neuschnee
Grundsätzlich gilt, dass mit einem Tief aus Italien auch in den Sommermonaten zu rechnen ist. Es zeugt daher nicht von einer ungewöhnlichen Einzigartigkeit. Jedoch lässt sich das Ausmaß der Regenmengen, vor allem am Alpennordrand, nicht als alltäglich bezeichnen.

Monika Weis von der ZAMG erläutert eine weitere Besonderheit dieses Tiefs: „Außergewöhnlich in den vergangenen Tagen war die besonders niedrige Schneefallgrenze von rund 2200 Meter.“ Dies ließ sich auch am Stubaitaler Gletscher bestens beobachten: Eine doch relativ große Menge an Neuschnee ließ zumindest die Liftunternehmer jubeln.

Geringe Murengefahr bei sonnigen Aussichten
Landesgeologe Thomas Figl verweist auf eine bestehende Gefahr von möglichen Murenabgängen. Diese werden durch die enormen Niederschlagsmengen durchaus gefördert. Mit dem aktuellen Stand sind jedoch keine Murenabgänge bekannt – auszuschließen seien diese laut Figl jedoch noch nicht. Die Aussicht auf die bevorstehenden Tage verspricht Besserung: Zahlreiche Sonnenstunden und eine stabile, hochsommerliche Wetterlage ist zu erwarten. Damit wird die Gefahr von Murenabgängen massiv eingedämmt.

Julia Windisch, Kronen Zeitung

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