AK warnt vor Betrug

Gefälschte Job-Inserate ermöglichen Identitätsklau

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21.07.2020 12:51

Die Arbeiterkammer Wien warnt vor einer neuen Betrugsmasche im Internet, bei der Kriminelle mittels gefälschter Job-Inserate persönliche Daten abgreifen. Betroffene werden nicht nur ihrer Identität beraubt, sondern machen sich im schlimmsten Fall sogar strafbar.

Nach langem Suchen fand Katharina O. endlich einen Job als „Back Office MitarbeiterIn“ im Home-Office bei einem „jungen, aufstrebenden Fintech-Unternehmen in der Krypto-Branche mit Hauptsitz in Österreich“. Die Bezahlung war mehr als überzeugend: 750 Euro für zehn Stunden pro Woche sowie 13. und 14. Gehalt, freie Zeiteinteilung und unbefristetes Dienstverhältnis. Für den Arbeitsvertrag musste das Unternehmen ihre Identität überprüfen, „da es sich bei der ausgeschriebenen Stelle als Back-Office-Mitarbeiter/in um einen reinen Home-Office-Job handelt“. Sie musste Ausweiskopie, Selfie mit Lichtbildausweis, Meldezettel, E-Card und Kontodaten senden.

Der Arbeitsvertrag wurde abgeschlossen. Katharinas Arbeit: „Empfang, Verwaltung und systeminterne Dokumentation der SEPA-Transaktionen“, „Durchführung des Wechselprozesses in die von KundInnen gewünschte Kryptowährung über eine unserer Exchange Partnerplattformen“ und „Auszahlung der Kryptowährung an die im System hinterlegte KundInnen-Wallet“. Konkret bedeutete das: Katharina sollte Geld von Unbekannten auf ihrem privaten Konto empfangen und es an anonyme Hintermänner weiterleiten. Das kam ihr sehr verdächtig vor, weshalb sich die Frau an die AK wandte.

„Uns war sofort klar, dass sie an Kriminelle geraten war. Aufgrund ihrer Bewerbungsunterlagen konnten sie mit ihren Daten einen Identitätsdiebstahl begehen und sie für strafbare Geldwäscherei einspannen“, sagt AK-Konsumentenschützer Jakob Kalina. „Wir rieten der Konsumentin umgehend zu einer Anzeige bei der Polizei und zur Kontaktaufnahme mit der Bank, um Geldverluste abzuwenden. Allein mit ihren Daten können die Betrüger Verbrechen unter fremden Namen begehen und enormen Schaden anrichten!“

„Nie persönliche Unterlagen an Unbekannte übermitteln“
„Kriminelle versuchen im Internet laufend, die Identität von Konsumentinnen und Konsumenten zu stehlen“, weiß Kalina. „Dazu schalten sie etwa Fake-Inserate, mit denen sie an Ausweiskopien und sensible Unterlagen gelangen wollen, fordern bei privaten Käufen als Sicherheitsnachweis ein Selfie mit Reisepass oder versenden betrügerische Nachrichten, die Empfänger zur Bestätigung ihrer Identität auffordern. Uns sind Fälle bekannt, bei denen Betrüger Konten im Namen ihrer Opfer eröffnen und diese für Geldwäscherei nutzen, Einkäufe unter fremden Namen machen oder weitere Menschen unter falschem Namen betrügen“, so Kalina.

Betroffene bemerkten davon oft erst sehr spät etwas - beispielsweise, wenn sie eine Vorladung von der Polizei, unerklärbare Inkassoforderungen oder wegen unbeglichener Rechnungen keine Kredite mehr erhielten. Der AK-Experte rät daher: „Nie Ausweiskopien und persönliche Unterlagen an unbekannte Dritte übermitteln. Das Risiko ist sehr groß, einem Verbrechen zum Opfer zu fallen.“

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