Warnt vor Gefahr

Gesundheitsminister kündigt Corona-Ampel an

Österreich
04.07.2020 14:42

Da die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen leider wieder im Steigen begriffen ist, sollen die Österreicher bald mit einem Ampel-System vor der Gefahr gewarnt werden. „Diese soll der Bevölkerung auf den ersten Blick - ähnlich wie bei Lawinenwarnungen - vermitteln, wie hoch das Corona-Risiko auf Bundesebene und in den einzelnen Bundesländern jeweils aktuell ist“, teilte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) mit.

Angesichts der Tatsache, dass die Neuinfektionen in Österreich wieder auf mehr als 100 Fälle pro Tag gestiegen sind, sieht der Gesundheitsminister Handlungsbedarf. Eingeführt werden soll die Ampel bis September - speziell als Vorbereitung für die große Herausforderung im Herbst, hieß es.

Ampel wird Risiko in vier Farben angeben
„Ein einfaches vierstufiges Schema von Rot über Orange und Gelb bis Grün soll auf wissenschaftlicher Basis und wissenschaftlicher Kriterien automatisiert die aktuelle Corona-Lage sichtbar machen und auch definieren, wann Zusatzmaßnahmen erforderlich sind, und wann Maßnahmen gelockert werden können. Derzeit prüfen Fachexperten verschiedene Umsetzungsvarianten.“ Zuvor hatte Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) am Dienstag für sein Bundesland ein Ampel-Modell angekündigt.

Wien und Oberösterreich sind Spitzenreiter
Österreichweit kamen seit Freitag 115 Covid-19-Neuinfektionen hinzu. Damit waren 853 Personen aktiv erkrankt. Die meisten Zuwächse gab es mit 53 in Wien, gefolgt von 35 in Oberösterreich und zehn in der Steiermark, so die Zahlen des Innenministeriums. Laut dem Dashboard des Gesundheitsministeriums gab es am Samstag die meisten aktiv Erkrankten mit 306 in Oberösterreich, 305 waren es in Wien und 100 in Niederösterreich.

Regionale Ausbrüche waren laut Anschober zu erwarten
Die Zunahme der Infiziertenzahl ist für Anschober nicht überraschend. „Die Behörden in Wien und Oberösterreich unternehmen aktuell alles, um die Erkrankungszahlen einzugrenzen. Dies ist eine entscheidende Phase. Denn es war in dieser Phase 3, nach zehn Öffnungsschritten, zu erwarten, dass es in einzelnen Regionen auch immer wieder zu regionalen Ausbrüchen kommen kann. Diese müssen aber jeweils sehr schnell eingegrenzt werden, damit weitere Ausbreitungen aus diesen Clustern konsequent verhindert werden können“, forderte der Gesundheitsminister.

Seit Freitag kamen in Niederösterreich acht Neuerkrankte hinzu, im Burgenland vier, in Salzburg drei und in Kärnten und Vorarlberg jeweils einer. Keine Neuinfektionen im Vergleich zum Freitag verzeichnete Tirol. 68 Personen befanden sich am Samstag in Spitalsbehandlung, acht von ihnen liegen auf der Intensivstation. Bisher gab es in Österreich mit Stand 4. Juli, 9.30 Uhr insgesamt 18.165 positive Testergebnisse. Die Zahl der in Österreich an oder mit Covid-19 Verstorbenen blieb mit 705 unverändert.

Minister ortet „sinkendes Risikobewusstsein“
Die Behörden bereiten sich laut Anschober derzeit auf die Phase 4 vor, die sich die Gefahr einer zweiten Welle im Herbst bezieht. Diese könne verhindert werden, wenn das Kontaktpersonenmanagement rasch durchgeführt wird und die Bevölkerung wieder stärker die Basismaßnahmen, wie beispielsweise den Mindestabstand, einhält. Allerdings gab es in den vergangenen Wochen „bei einem Teil der Bevölkerung ein sinkendes Risikobewusstsein“, konstatierte Anschober.

Anschober: „Virus ist weiterhin unter uns“
„Ich hoffe sehr, dass die aktuellen regionalen Ausbrüche auch ein genereller Weckruf für diesen Teil der Bevölkerung sind. Wir müssen wachsam, vorsichtig und verantwortungsvoll bleiben, denn das Virus ist weiterhin unter uns, es kann bei Sorglosigkeit jederzeit wieder ausbrechen und es ist weiterhin gefährlich“, warnte der Minister.

Bereits am Freitag kündigte das Innenministerium an, dass die Polizei wieder verstärkt die Einhaltung der Corona-Regeln kontrolliert. Am Montag starten die freiwilligen Screening-Tests in möglichen Risikobereichen.

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