Zu wenig Geburten

Ländliche Regionen in Kärnten vom Aussterben bedroht

Kärnten
07.08.2010 01:54
Laut aktueller Studie von Statistik Austria werden Kärntens Städte bis 2050 immer dichter besiedelt werden, während Landregionen förmlich aussterben. Das größte Minus ist für den Bezirk Wolfsberg vorausgesagt: 13 Prozent weniger Einwohner. Die Lösung liegt in "Zuckerln" wie guter Arbeit oder in der Zuwanderung.

Um 13 Prozent mehr Menschen sollen 2050 in Österreich leben, doch die meisten der 9,460.000 Personen werden in den Städten und deren Umland wohnen. Auch rund um Klagenfurt und Villach soll die Bevölkerung wachsen. Die Lindwurmstadt, die derzeit 93.478 Einwohner zählt, wird in 40 Jahren an der erstrebten 100.000er-Marke kratzen.

Minus zehn Prozent in Hermagor
Die Abwanderung aus Landregionen und die geringe Geburtenzahl sorgen in den Tälern jedoch für große Verluste. "Wir hatten in der Stadt Hermagor im Vorjahr halb so viele Geburten wie Todesfälle", kennt Stadtchef Vinzenz Rauscher die Problematik. Für seine Stadt ist ein Bevölkerungsminus von bis zu zehn Prozent prognostiziert, für den Bezirk sogar zwölf Prozent.

Doch Rauscher glaubt den Weg zum Ziel zu kennen: "Wir müssen günstige Wohnungen bauen und qualifizierte Arbeitsplätze anbieten. Die hohe Lebensqualität müssen wir noch mehr bewusst machen; jetzt schon kaufen Holländer und Schotten alte Häuser, sanieren diese und ziehen fix zu uns. Weiters brauchen wir eine gute Infrastruktur wie Straßen und Schulen und kontrollierte Zuwanderung, also gut ausgebildete Menschen mit gutem Leumund."

Spittals Bürgermeister spricht von "Schwachsinn"
Ins selbe Horn stößt Spittals Bürgermeister Gerhard Köfer, obwohl er der Statistik nicht wirklich traut: "Das ist Schwachsinn! Was sollen uns irgendwelche hochgerechneten Zahlen für 2050 kümmern? Wir müssen die Probleme für die nächsten fünf bis zehn Jahre lösen!" Und das heißt für Köfer: Wohnungen bauen und vernünftige Zuwanderung. "In Europa wird man um die Zuwanderer noch kämpfen, sie werden begehrt werden und tolle Angebote erhalten", betont Köfer.

von Christina Kogler, "Kärntner Krone"

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