Geht Serie weiter?

Verbrannte Leiche im Burgenland entdeckt

Österreich
21.07.2010 22:23
Erneut ist in Ostösterreich eine verbrannte Frauenleiche entdeckt worden: Der Körper lag im Gemeindegebiet von Nickelsdorf im Burgenland nahe einer Bundesstraße zwischen einem Windschutzgürtel und einem Maisfeld. Die Unbekannte wurde laut Obduktionsbericht erschlagen. Es wird nicht ausgeschlossen, dass es sich bei dem Opfer um eine Prostituierte handelt. Erst Ende Mai war in Niederösterreich die verbrannte Leiche einer Frau entdeckt worden (siehe Infobox) – die Polizei ermittelt in Richtung Serientäter.

Ein Autofahrer hatte am Dienstagabend die Feuerwehr wegen eines Brandes informiert. "Als wir am Ort angekommen sind, wurden wir gleich über den Leichenfund informiert. Ich bin dann hingegangen. Die Frau hat noch ein bisschen gebrannt. Ich habe sie mit dem Feuerlöscher gelöscht", schilderte Rudolf Lebmann, Kommandant der Feuerwehr Nickelsdorf, seinen dramatischen Einsatz am Dienstagabend.

"Für mich als Kommandant war es klar, dass ich die Leiche lösche", schilderte Lebmann weiter. "Natürlich geht einem so etwas im Kopf herum und belastet. Man redet aber mit den Kameraden darüber - das hilft immer. Es ist halt erschreckend, dass das, was man sonst nur aus den Krimis aus dem Fernsehen kennt, auch bei uns passiert." Die Spurensicherung der Polizei am Tatort dauerte dann noch bis 3 Uhr.

Tote war etwa 50 Jahre alt und europäischer Herkunft
Das ausführliche Obduktionsergebnis wurde am Mittwochabend von der Sicherheitsdirektion Burgenland bekannt gegeben: Die etwa 50-jährige, 1,55 Meter große Tote ist laut Exekutive ein "europider" Typ. Die Naturhaarfarbe sei braun, die Haare waren blond gefärbt. Die Frau sei wahrscheinlich bereits am Dienstagvormittag getötet worden, hieß es. Ein paar Stunden später habe sie der Täter dann mit Brandbeschleuniger übergossen und angezündet.

Die Ermordete weist am linken Knie eine Y-förmige und am linken Unterbauch eine etwa vier bis fünf Zentimeter große OP-Narbe auf. Am rechten Handgelenk wurde eine kreuzförmige Narbe entdeckt. Die Tote hatte keine Zähne mehr, neben ihr lag eine Zahnprothese.

Stumpfer Schlag auf den Kopf war Todesursache
Die genaue Todesursache wurde laut gerichtlichem Obduktionsergebnis als "massive stumpfe Gewalt gegen den Kopf der Frau", also als Erschlagen, bezeichnet. Zwischen dem Zeitpunkt des Todes und dem Auffinden lagen demnach rund zehn Stunden.

Unterhalb der toten Frau, die nur noch mit einer Bluse und einem BH bekleidet war, loderte zum Zeitpunkt des Auffindens noch das Feuer. Neben der Leiche fand die Polizei eine Armbanduhr (siehe Bild) sowie eine Brille. Die Frau trug weiße Sandaletten, um den Hals hing ein Kettchen mit einem goldfarbenen, etwa drei Zentimeter großen Delfinanhänger.

Die intensive Spurensuche und Befragung sei mit insgesamt etwa 70 Exekutivbeamten am Mittwoch im erweiterten Umfeld des Fundortes durchgeführt worden, so die Polizei. Brauchbare Hinweise, verwertbare Spuren oder sonstige Erkenntnisse konnten zunächst nicht erbracht werden. Im Umfeld des Fundorts war das Areal auf mehreren hundert Quadratmetern verbrannt. Die Polizei bittet weiterhin um zweckdienliche Hinweise aus der Bevölkerung.

Parallelen zu anderen Fällen
Oberstleutnant Norbert Janitsch vom Landeskriminalamt Burgenland sagte, dass ein Zusammenhang mit anderen in jüngerer Vergangenheit begangenen und bisher nicht geklärten Prostituiertenmorden nicht auszuschließen ist. So erinnert der aktuelle Fall in vielen Details an die Tötung einer 24-jährigen Bulgarin: Deren Leiche war Ende Mai unbekleidet auf einem Güterweg im Weinviertel gefunden worden. Die Bulgarin war laut Ermittlern an einem anderen Ort durch wuchtige Schläge auf den Kopf getötet, ihre Leiche dann Stunden später angezündet worden.

Zusätzlich gibt es noch Parallelen zu drei weiteren bisher ungeklärten Mordfällen:

  • Pirka bei Graz (Steiermark), Jänner 2005: Unter einer Autobahnbrücke lag die Leiche einer bis dato unbekannten halb nackten Frau. Ihr Gesicht war bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.
  • Asparn an der Zaya (Bezirk Mistelbach), August 2007: "Katarina die Große", eine aus dem Wiener Prater bekannte Prostituierte, wurde völlig verbrannt und mit abgehackten Händen tot auf einem Feldweg entdeckt.
  • Völkermarkt (Kärnten), Oktober 2008: Im Stadtwald stießen Mountainbiker auf die Leiche einer Unbekannten. Sie war in Mafia-Manier erschossen und angezündet worden.
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