F1-Comeback

Christian Klien ab sofort Testpilot bei Hispania

Sport
05.05.2010 11:02
Lange hatte er darum gekämpft, nicht mehr alle Kritiker hatten auch daran geglaubt, aber letztlich ist Christian Klien doch noch in einem Formel-1-Rennstall untergekommen. Der 27-jährige Vorarlberger ist ab sofort Test- und Ersatzfahrer beim neuen Team Hispania Racing, kurz HRT. Klien wird bereits am Freitagvormittag im ersten freien Training für den Grand Prix von Spanien in Barcelona zu Testzwecken erstmals im Cockpit sitzen.

Klien ist damit der erste Österreicher seit Alexander Wurz im Oktober 2007 in China, der als Fahrer offiziell an einem Rennwochenende teilnimmt. Langfristig könnte der Hohenemser mit seiner Routine sogar zum Stammpiloten von HRT aufsteigen, das ist jedoch Zukunftsmusik. "Wir machen jetzt schön einen Schritt nach dem anderen", betonte Klien. "Mir ist klar, dass es nur ein kleiner Schritt ist, als dritter Fahrer am Ende des Feldes dabei zu sein, aber ein Schritt in die richtige Richtung."

"Er hat großes Potenzial"
HRT-Teamchef Colin Kolles hält große Stücke auf den Österreicher, der ihn einst schon bei Testfahrten für Spyker bzw. Force India überzeugt hatte. "Ich habe ihn immer im Auge gehabt. Ich denke, er hat großes Potenzial", erklärte der Deutsche, der das Engagement mit Kliens neuem Manager Roman Rummenigge ausverhandelt hatte. Neben Klien bekleidet auch der Japaner Sakon Yamamoto die Rolle des Testpiloten bei Hispania, Stammfahrer sind die Formel-1-Debütanten Bruno Senna aus Brasilien und Karun Chandhok aus Indien.

Das Szenario bei einer Verhinderung eines der beiden HRT-Piloten ist unklar. "Ich werde ihnen beim Abendessen aber sicher nichts ins Essen rühren", scherzte Klien. Vorerst darf davon ausgegangen werden, dass der Österreicher auch eine Woche nach dem Heimrennen seines spanischen Teams beim Klassiker in Monaco zu einem Einsatz im freien Training kommt. "Mein Ziel war es immer, wieder in der Formel 1 Fuß zu fassen", erinnerte der Vorarlberger.

Letzter Grand Prix vor vier Jahren
Sein bisher letztes von 47 Formel-1-Rennen hatte Klien 2006 für Red Bull bestritten. Seither war er Testfahrer in großen Werksteams gewesen, ein Jahr bei Honda und zuletzt zwei Jahre bei BMW-Sauber - wertvolle Erfahrung, die ihm seinen neuen Job gebracht haben dürfte. "Ich bin geholt worden, um als erfahrener GP-Pilot das Team und vor allem das Auto nach vorne zu bringen", erklärte Klien. Bisher war kein HRT mit weniger als zwei Runden Rückstand ins Ziel gekommen, geschweige denn in die Nähe der WM-Punkte.

Das Budget des in der Region Murcia beheimateten Teams ist begrenzt. Alleine das Auto zum Saisonstart in Bahrain flottzubekommen, war ein Erfolg. "Wie immer wenn Ressourcen knapp werden, zählt der Mensch doppelt", meinte Klien. "Darauf freue ich mich besonders." Stolz mache ihn vor allem, dass er nicht wegen Sponsorengeldern in Millionenhöhe, sondern wegen seiner fahrerischen Qualitäten engagiert worden ist. "Das ist ein großer Vertrauensbeweis von Colin Kolles", sagte der 27-Jährige.

Klien hatte zuletzt einige andere attraktive Angebote abgelehnt, um sich die Türe zur Formel 1 offen zu halten. "Ich bin volles Risiko gegangen und im Winter sah es für manche schon wie eine komplette Niederlage aus", erinnerte Klien. "Mir war aber immer klar, dass sich am Markt noch viel tun wird."

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)



Kostenlose Spiele