Explosionen bei Razzia

IS feiert nächsten Anschlag in Sri Lanka

Ausland
28.04.2019 09:15

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat hat die Verantwortung für das jüngste Blutbad im Osten Sri Lankas übernommen. Wie berichtet, kam es am späten Freitagabend zu einem Gefecht zwischen Verdächtigen und den Sicherheitskräften, die Spuren zu einem Islamisten-Versteck gefolgt waren. Nach mehreren Explosionen fand die Polizei laut eigenen Angaben 15 Leichen - darunter auch Kinder und Frauen. Nun rühmt sich der IS damit, die Polizisten und Soldaten in einen Hinterhalt gelockt und viele von ihnen getötet zu haben.

Wie das IS-Propagandaportal Amaq berichtet, seien 17 Polizisten getötet oder verletzt worden, nachdem drei Kämpfer ihre Sprengstoffgürtel gezündet hatten. Das Militär hatte zuvor von insgesamt 16 Toten gesprochen, darunter sechs Kinder. Von eigenen Verlusten war jedoch keine Rede. Die Terrormiliz postete auch ein Bild von zwei der drei Kämpfer, die sich in die Luft gesprengt hatten (siehe Tweet unten).

Das Staatsfernsehen zeigte nach der Razzia Bilder von verkohlten Körpern und mindestens einem bewaffneten Mann. Auf Aufnahmen aus dem Inneren des Hauses waren Sprengstoff, ein Generator, eine Drohne und zahlreiche Batterien zu sehen.

Selbstmordattentäter filmten sich mit Kindern
Auch ein Video kursiert derzeit in den sozialen Netzwerken, das in dem IS-Versteck aufgenommen worden sein dürfte - und zwar unmittelbar vor den Gefechten. In dem Clip (siehe Tweet unten) schwören die drei Islamisten, ihr Leben für den Dschihad zu opfern. Auf dem Schoß eines der bewaffneten Männer sitzt ein kleiner Bub. Im Hintergrund hört man das Weinen eines anderen Kindes.

Muslimische Politiker in Anschläge verwickelt?
Nach der Anschlagsserie am Ostersonntag in Sri Lanka mit mehr als 250 Toten fahndet die Polizei nach 140 Verdächtigen einer einheimischen Islamistengruppe, die Kontakte zum IS unterhalten haben sollen. Bisher haben die Behörden 76 Verdächtige festgenommen, darunter Ausländer aus Syrien und Ägypten. Laut lokalen Medien wurden auch zwei muslimische Politiker verhaftet. Im Wohnhaus eines der beiden Männer sollen Schwerter und Sprengstoff gefunden worden sein. Die Regierung vermutet, dass noch mehr Politiker in die Attacken involviert gewesen sein könnten.

Amila Tufekcic
Amila Tufekcic
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