Die Verkleinerung der Landesregierung, des Landtages und des Klagenfurter Gemeinderates wird derzeit als Beitrag zur gebotenen Sparsamkeit in Zeiten der Krise propagiert. Selbst wenn sich die Parteien darauf einigen, wird aber nur ein Bruchteil der Kärntner Politiker eingespart.
2.608 Politiker für 559.208 Einwohner
Neben den derzeit 36 Landtagsabgeordneten und sieben Mitgliedern der Landesregierung werken in den Gemeinden 2.462 Bürgermeister und Gemeinderäte. Dazu kommen die beiden autonomen Städte Klagenfurt und Villach mit je 45 Gemeinderats- und Stadtsenatsmitgliedern. Neun Kärntner sitzen im Nationalrat, weitere vier im Bundesrat. Macht in Summe 2.608 Kärntner, die eine aus Steuergeldern bezahlte politische Funktion innehaben - eine üppige Zahl bei 559.208 Einwohnern.
Das Gegenbeispiel: Stuttgart
Stuttgart, mit knapp 600.000 Einwohnern zahlenmäßig mit Kärnten vergleichbar, kommt mit einem Oberbürgermeister, sieben Bürgermeistern – entspricht unseren Stadträten – und einem 60-köpfigen Gemeinderat aus: letzterer arbeitet ehrenamtlich.
Wie viel die Kärntner für ihre 2.608 Politiker aufbringen müssen, lässt sich schwer herausfinden. In Klagenfurt kosten Stadtsenat und Gemeinderat um die 1,8 Millionen Euro im Jahr, in Villach sind es 1,3 Millionen. Landtag und Regierung kommen auf 7,8 Millionen – inklusive der Pensionen. Die Kosten für die restlichen Gemeinden lassen sich wegen der unterschiedlichen Berechnungen nicht annähernd schätzen, die National- und Bundesräte kommen auf etwa 1,5 Millionen.
von Waltraud Dengel, "Kärntner Krone"
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