Zehn Mio. Euro Beute

Maskenmann bei Überfall auf AUA-Jet erschossen

Österreich
10.04.2019 08:51

Bei einem Überfall auf dem Flughafen der albanischen Hauptstadt Tirana haben Räuber am Dienstag bis zu zehn Millionen Euro aus einen AUA-Flugzeug gestohlen, das das Geld nach Wien bringen sollte. Zeugen berichteten, mehrere Männer mit Masken und Kampfanzügen seien über eine Feuerwehrzufahrt zum Flugzeug, das bereits die Triebwerke angeworfen hatte, gefahren und hätten Arbeiter gezwungen, sich auf den Boden zu legen - um dann auf dem Rollfeld des Flughafens das Geld in Millionenhöhe zu rauben. Bei einem Feuergefecht mit der Polizei wurde nach dem Coup einer der maskierten Täter getötet, seine Komplizen befinden sich auf der Flucht. Für Crew und Passagiere des AUA-Jets habe laut der Airline keine Gefahr bestanden, der Flug landete mit mehrstündiger Verspätung am Abend in Wien.

Die Kriminellen raubten das Geld, das gerade von einem gepanzerten Kleintransporter in die Maschine - ein Airbus A320 mit der Flugnummer OS848 - geladen wurde. Noch auf dem Rollfeld - rund 800 Meter vom Flugzeug entfernt - kam es zu einem Feuergefecht mit der Polizei, bei dem einer der Angreifer tödlich getroffen wurde. Die Polizei leitete eine umfassende Fahndung ein. Noch ist nicht klar, wie viel Geld die Räuber erbeutet haben. In ersten Medienberichten war von mindestens zwei Millionen Euro die Rede, der Betrag dürfte aber wohl weit höher sein.

Mit Sturmgewehr und Granate bewaffnet
Im Zuge der Fahndung wurde der getötete Räuber zwei Kilometer vom Tatort entfernt in einer Nebenstraße gefunden. Seine Komplizen hatten seine Leiche auf der Flucht offensichtlich einfach aus dem Fluchtwagen geworfen. Medienberichten zufolge wurden bei dem Toten ein Sturmgewehr, eine Granate und geladene Magazine gefunden. Die übrigen Täter entkamen und wurden mit Hubschraubern gejagt. Es läuft eine landesweite Fahndung nach den Flüchtigen. Ob es sich insgesamt um drei oder vier Räuber handelt, ist noch nicht klar.

Bis zu zehn Millionen Euro Beute
Die Polizei bestätigte, dass Geld geraubt wurde, nannte aber keine Summe. In verschiedenen Berichten war zunächst von zwei Millionen Euro die Rede, später wurde kolportiert, dass die Beute mindestens fünfmal so hoch sei. Aufnahmen in albanischen Medien und in sozialen Netzwerken zeigten zudem ein völlig ausgebranntes Autowrack - es soll sich dabei um das Tatfahrzeug der Maskenmänner handeln.

Keine Gefahr für Crew und Passagiere
Ein Sprecher der AUA betonte am Dienstagabend, für die Crew und die Passagiere habe zu keiner Zeit Gefahr bestanden. Die Maschine sei mit großer Verspätung gestartet und zwei Stunden und 40 Minuten später als geplant - um 19.21 Uhr - in Wien gelandet. Als erste Sicherheitsmaßnahme werde die AUA bis auf Weiteres keine Werttransporte mehr aus Tirana nach Wien durchführen.

Ähnliche Verbrechen in der Vergangenheit
Ausländische Banken, die Zweigstellen in Albanien unterhalten, schicken immer wieder Geld in harter Währung via Flugzeug nach Wien. Schon in der Vergangenheit waren solche Transporte Ziel von Räubern, einmal am Flughafen und zweimal auf der Zufahrtsstraße. Nach dem letzten Überfall entdeckte die Polizei einen Teil der Beute in Druckkochtöpfen.

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