87-Jährige als Opfer

Entführungs-Thriller in der Esterhazy-Dynastie

Burgenland
22.01.2019 22:56

Entführungsalarm im Burgenland: Am Dienstagabend ist die Mutter (87) von Stefan Ottrubay, Vorstand der Esterhazy-Stiftungen und Generaldirektor der Esterhazy-Betriebe, von drei Unbekannten mitten in Eisenstadt auf offener Straße überfallen und entführt worden. Derzeit läuft eine internationale Großfahndung nach den Tätern, einem Mann und zwei Frauen. Innenminister Herbert Kickl äußerte sich zurückhaltend zu dem Fall.

Das Opfer, Magdolna Theresia Ottrubay, war am Dienstagnachmittag gegen 15.30 Uhr zusammen mit ihrer Pflegerin in Richtung Bergkirche unterwegs. Die 87-Jährige benutzte laut „Krone“-Infos einen Rollator zum Gehen. Plötzlich brausten zwei dunkle Limousinen heran, stoppten neben den beiden Frauen, heraus sprangen ein Mann und eine Frau.

„Die 87-Jährige war mit ihrer Pflegerin unterwegs, als zwei schwarze Limousinen gehalten haben und die Frau in eines der Fahrzeuge einsteigen haben lassen“, bestätige Polizeisprecher Helmut Marban den Tathergang, der sich mitten auf der Esterhazy-Straße zugetragen hatte.

Die Pflegerin wurde bei dem Überfall zur Seite gestoßen. Die Täter bemächtigten sich der betagten Frau. Dann rasten sie davon. In einer der beiden schwarzen Limousinen soll eine große, schlanke, blonde Frau gesessen sein, die eine Haube getragen haben dürfte. Das Opfer trug einen dunkelroten Mantel, eine schwarze Mütze und braune Handschuhe.

Fahndung läuft
Um 17 Uhr startete die Großfahndung im Raum Eisenstadt bis in den Bezirk Neusiedl am See. „Die Fahndung läuft mittlerweile international - in alle Richtungen“, teilte Marban am Dienstagabend mit. Angeblich soll es sich bei den Fluchtautos um Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen gehandelt haben. Am späten Nachmittag wurden in Eisenstadt zahlreiche schwer bewaffnete Polizisten gesichtet, die einem Augenzeugen zufolge vor allem Fahrzeuge mit ungarischen Nummerntafeln kontrollierten.

Die Polizei bittet um sachdienliche Hinweise an jede Polizeidienststelle.

Innenminister hinterfragt Entführung
Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) hat sich am Dienstagabend eher zurückhaltend zum möglichen Entführungsfall in Eisenstadt geäußert. Es sei derzeit nicht sicher, „ob es sich um eine Entführung im klassischen Sinn handelt“, meinte er im ORF-„Report“. Er wolle daher keine voreiligen Aussagen tätigen, meinte der Innenminister. Im Laufe des Mittwochs sollen nähere Erkenntnisse veröffentlicht werden. Im Moment sei es aber zu früh, um auf Details einzugehen, so Kickl.

Millionenschwere Stiftung
Stefan Ottrubay ist der Neffe der 2014 verstorbenen Melinda Esterhazy. Sie war die Witwe des 1989 verstorbenen Paul V. Fürst Esterhazy. Nach dessen Tod ging auf sie das ehemalige Fideikommisseigentum in Österreich über. 1991 brachte sie dieses Vermögen in österreichische Privatstiftungen zur Bewahrung des Familienerbes ein. Nachdem sich Melinda Esterházy 2002 in den Ruhestand zurückzog, hat ihr Neffe Stefan Ottrubay die Oberaufsicht übernommen. Seitdem nimmt Fürst Anton II. lediglich repräsentative Angelegenheiten der Familie wahr. Der Gesamtumsatz der Stiftung Esterhazy betrug im Jahr 2017 rund 53 Millionen Euro!

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