„Er kommt bald frei“

Urteil empört Hadishats Vater: „Zu wenig Strafe“

Wien
21.12.2018 17:13

13 Jahre Haft - so lautete das nicht rechtskräftige Urteil gegen Robert K., nachdem er die siebenjährigen Hadishat am 11. Mai in Wien-Döbling ermordet haben soll. Jetzt meldet sich Hadishats Vater per Videobotschaft zu Wort und zeigt sich empört ob der, wie er sagt, zu geringen Strafe: „Er hat so wenig Strafe bekommen und kommt bestimmt bald frei. Warum hat er so wenig bekommen?“, fragt Ibragim A., der sich aktuell selbst auf der Flucht vor der Justiz befindet. Hadishats Mutter, ihr älterer Bruder sowie fünf weitere Verwandte hatten den Prozess im Wiener Landesgericht verfolgt.

Hadishats Vater war wegen Schlepperei in Italien inhaftiert gewesen. Nachdem seine Tochter in Wien ermordet wurde, kam er von einem Freigang nicht mehr zurück. Seitdem befindet sich Ibragim A. auf der Flucht. Den Prozess gegen Robert K. verfolgte er von einem geheimen Ort aus und meldete sich am Tag nach dem Urteil per Videobotschaft zu Wort: „Er hat 13 Jahre bekommen, nach zwei Jahren kommt er frei, weil er so tut, als wäre er psychisch krank“, befürchtet Hadishats Vater in seinem Video.

Robert K.: „Stimmen befahlen mir den Mord“
Der 17-jährige Robert K. war am Mittwoch wegen des Mordes an Hadishat nicht rechtskräftig zu 13 Jahren Haft sowie einer Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt worden. Der Schüler selbst hatte behauptet, Stimmen hätten ihm die Bluttat an Hadishat befohlen. Er höre sie „den ganzen Tag“ und nehme darüber hinaus auch Personen wahr, die - wie er nach seiner Festnahme erfahren habe - in Wahrheit gar nicht existieren, sagte Robert K. aus. Die Geschworenen folgten mehrheitlich dem Gutachten des von der Staatsanwaltschaft beauftragten Psychiaters und stuften den 16-Jährigen mit 7:1 Stimmen als zurechnungsfähig und damit schuldfähig ein.

Hadishats Vater „nicht auf Rache aus“
Hadishats Vater hatte sich bereits kurz nachdem er sich der italienischen Justiz entzogen hatte per Videobotschaft gemeldet. Er sei eigenen Worten zufolge geflohen, weil er so schnell wie möglich zu seiner Familie wollte. „Ich habe noch vier Mädchen und einen Buben.“ Auf Blutrache sei er aber nicht aus, wie der Mann in der Videonachricht betont. Dennoch hatte der Prozess in Wien unter schwersten Sicherheitsvorkehrungen stattgefunden.

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