Mit Polizei gedroht

Ausweisfälscher zwang Saber A. zur Aufgabe

Oberösterreich
11.12.2018 17:52

Die Erleichterung bei Nadine F. über die Festnahme des mutmaßlichen Mörders ihrer Schwester Michelle (16) aus dem oberösterreichischen Steyr ist groß. Laut der 18-Jährigen spielte einer ihrer Bekannten - Markus D. (23) - eine maßgebliche Rolle bei der Jagd nach dem 17 Jahre alten Afghanen Saber A. krone.at erreichte den 23-Jährigen am Dienstagabend: „Ich habe Nadine versprochen, dass wir ihn spätestens am Dienstag kriegen. So war es dann auch.“

„Ohne dich wäre er nicht gefasst worden“: Auf Facebook bedankte sich Nadine F. am Dienstag kurz nach der Festnahme des gesuchten 17-Jährigen bei Markus D. Der 23-Jährige hatte die Familie der Ermordeten tatkräftig bei der Suche nach dem Verdächtigen unterstützt. „Ich habe an alle meine etwa 6400 Kontakte ein Foto von Saber geschickt und gesagt, dass alle die Augen offen halten sollen“, so Markus D. im Gespräch mit krone.at.

„Wir wollten ihn ans Messer liefern“
„Wir wollten ihn ans Messer liefern“, erzählt der 23-jährige Wiener weiter. Bei einem Freund in Wien, der in der Szene als Ausweisfälscher bekannt ist, machte er dann einen Volltreffer. Der junge Mann erzählte Markus D., dass ihn ein als Drogendealer bekannter Afghane auf Bitte von Saber A. kontaktiert habe.

Offenbar wollte sich der 17-Jährige einen gefälschten Pass besorgen, um möglichst schnell das Land verlassen zu können. „Ein Pass mit bestimmten Qualitätskriterien - also Wasserzeichen und so - kostet in etwa 2000 bis 2500 Euro. Die Übergabe hätte beim Matzleinsdorfer Platz stattfinden sollen. Wir vermuten, dass Saber dort irgendwo Unterschlupf gefunden hatte“, so Markus D., der eigenen Angaben zufolge in der Vergangenheit Kontakt mit der rechtsradikalen Szene hatte.

„Nachdem ich die Informationen von meinem Bekannten bekommen habe, habe ich mich daraufhin sofort mit einem Kripobeamten in Verbindung gesetzt“, so der 23-Jährige.

„Stellen oder er sagt es der Polizei“
Indes soll der Ausweisfälscher Saber A. davon überzeugt haben, sich der Polizei zu stellen. „Er hat ihm halt die Möglichkeiten genannt: Stellen oder er sagt es der Polizei“, so Markus D. Zwei Stunden später habe Saber A. den Notruf gewählt und sich als der Gesuchte zu erkennen gegeben.

Am Bahnhof in Wien-Floridsdorf klickten die Handschellen. Der 17-Jährige leistete bei der Festnahme keinen Widerstand.

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