Kroatien 4:2 besiegt

WELTMEISTER! Franzosen erobern den „Fußball-Thron“

WM 2022
15.07.2018 21:32

Aus und vorbei, die Regentschaft von Deutschland als Fußball-Weltmeister ist endgültig beendet - der neue „König der Fußball-Welt“ ist Frankreich! „Les Bleus“ setzten sich im hochdramatischen Finale der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 als zuvor favorisiertes Team gegen die „Kockasti“ mit 4:2 durch und holten damit zum zweiten Mal nach 1998 den FIFA-WM-Pokal nach Frankreich. Deren Teamchef Didier Deschamps rückte mit diesem Erfolg übrigens als erst dritte (!) Fußball-Größe in den elitären Kreis jener vor, die als aktiver Fußballer UND als Trainer Weltmeister wurden - nach Mario Zagallo (BRA) und Franz Beckenbauer (GER)…

"Er wird nicht noch einmal Weltmeister werden„, hatte Kroatiens Zlatko Dalic im Vorfeld des Finales von Moskau siegesgewiss und selbstbewusst in Bezug auf Frankeich-Boss Deschamps erklärt. Eine durchaus überraschend klare Ansage für den Teamchef eines Landes, das noch nie (!) ein Duell gegen “Les Bleus„ gewonnen hatte. Auch die bisherigen Auftritte in der K.-o.-Runde schienen nicht unbedingt für die NIE nach 90 Minuten erfolgreichen Kroaten zu sprechen Und doch: Luka Modric und Co. gingen mit stolzgeschwellter Brust in die Partie - so feurig, spielfreudig und aktiv, wie man sie seit der Vorrunde nicht mehr gesehen hatte. Ob’s an ihrer “Traditions-Wäsche„ lag, den rot-weiß-karierten Trikots? Die Franzosen ihrerseits fanden praktisch überhaupt nicht ins Spiel, dabei hatte sich bei ihnen im Vergleich zum Halbfinale gegen Belgien weder nominell noch in taktischer Hinsicht (4-2-3-1) Großartiges geändert. Überraschendes Fazit: Weltmeisterlich begeisternd war an der „Equipe Tricolore“ fürs Erste gar nichts, die Konzentration auf die Defensive ging über alles - wie auch sinnbildlich eine Verteidigungs-Aktion von Stürmer-Sprinter Kylian Mbappe an der eigenen Torout-Linie (8.) zeigte.

68 Prozent Ballbesitz für Kroatien nach rund einer Viertelstunde, zudem zwei starke Offensiv-Aktionen von Ivan Perisic (10., 11.) - der Außenseiter schien sich vor den 78.011 Zuschauern im ausverkauften Luschniki-Stadion von Moskau einer Führung gefühlt langsam, aber sicher anzunähern. Doch weil Schiri Nestor Pitana mitten in diese Druckphase der Kroaten hinein auf eine dreiste Schwalbe von Antoine Griezmann hineinfiel, durfte auf einmal völlig gegen den Spielverlauf das Team Frankreichs jubeln. Den durch Griezmann aus halbrechter Position getretenen Freistoß scherzelte Mario Mandzukic im Anschluss unglücklich per Eigentor zur 1:0-Führung für Frankreich ins Netz (18.). Irre: Dieser Treffer war der bereits fünfte (!) von bis zu diesem Zeitpunkt sechs Turnier-Gegentreffern für Kroatien nach einer Standardsituation - und das erste Eigentor überhaupt in einem WM-Finale…

Geschockt präsentierte sich die kroatische Elf allerdings keineswegs - sie machte vielmehr da weiter, wo sie vor dem Gegentor aufgehört hatte: offensiv und mit viel Spielfreude! Und wohl auch mit ein bisschen Wut im Bauch. In Minute 24 sollte den „Kockasti“ der Ausgleich noch nicht gelingen, weil Ivan Rakitic eine Flanke von Mandzukic volley nicht auf das französische Gehäuse brachte. Vier Minuten später war es aber so weit. Nach einem Corner kam der Ball über mehrere Stationen zu Perisic, der an der Strafraum-Grenze mit einer Finte erst einen Franzosen aussteigen ließ und dann trocken und wuchtig ins rechte Eck einschoss. Die Wende in einem bis dato einseitigen Finale? NEIN! Weil Schiedsrichter Pitana ein unglückliches Handspiel des gerade noch über seinen Treffer jubilierenden Perisic nach Videostudium als strafbar identifizierte und auf den Elferpunkt zeigte - eine überaus harte Entscheidung. Griezmann war’s egal, er verwertete zum 2:1 (38.) zur Pause…

Als Wirkungstreffer gegen die Kroaten erwies sich aber auch dieses Tor nicht - der inzwischen altbekannte Druck von Mandzukic und Co. stellte sich nach dem Anpfiff der zweiten Spielhälfte baldigst wieder ein. Ante Rebic (48.), Mandzukic (49.) und Sime Vrsaljko (50./nach Patzer von Keeper Hugo Lloris) klopften denn auch heftig zum 2:2 an - allein, es wollte nicht fallen. Vielmehr zeigte sich einmal mehr die Gültigkeit einer alten Fußball-Weisheit, dass man eben letztlich jene Tore bekommt, die man selbst nicht zu schießen imstande ist. Ein Konter-Doppelschlag von Paul Pogba, der nach Zuspiel von Griezmann im zweiten Versuch Kroatiens Goalie Danijel Subasic bezwingen konnte (59.), und von Jungstar Kylian Mbappe, der nach Hernandez-Querpass aus 20 Metern einschoss (64.), sorgte schließlich für die Vorentscheidung für die gnadenlos effizienten Franzosen. Da half auch das an Liverpools Patzer-Goalie Loris Karius erinnernde 2:4 für Kroatien nichts, als Lloris daran scheiterte, im Fünfer den ihn anlaufenden Mandzukic auszuspielen - und den Ball stattdessen an den Kroaten verlor (69.). Die nun doch langsam etwas müder wirkenden „Kockasti“ kamen durch Rakitic dem Anschlusstreffer zwar noch einmal nahe (78.), aber Frankreich ließ letztlich mehr anbrennen - und durfte sich ab 18.54 Uhr WELTMEISTER nennen!

Das Ergebnis:
Frankreich - Kroatien 4:2 (2:1)
Moskau, Luschniki-Stadion, 78.011 Zuschauer, SR Pitana (ARG)
Tore: 1:0 (18.) Mandzukic (Eigentor), 1:1 (28.) Perisic, 2:1 (39.) Griezmann (Elfmeter), 3:1 (59.) Pogba, 4:1 (65.) Mbappe, 4:2 (69.) Mandzukic
Gelbe Karten: Hernandez, Kante bzw. Vrsaljko
Frankreich: Lloris - Pavard, Varane, Umtiti, Hernandez - Mbappe, Pogba, Kante (54. Nzonzi), Matuidi (73. Tolisso) - Giroud (81. Fekir), Griezmann
Kroatien: Subasic - Vrsaljko, Lovren, Vida, Strinic (81. Pjaca) - Brozovic, Rakitic - Perisic, Modric, Rebic (71. Kramaric) - Mandzukic

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(Bild: KMM)



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