"Kärnten is lei ans"

Ein Urlaub wie damals

Reisen & Urlaub
28.05.2017 10:57

Kärnten war für viele von uns das allererste Urlaubsland: Im Wörthersee planschen, Minimundus bestaunen. Längst erwachsen geworden, kehren heute viele Kinder von damals gern in den sonnigen Süden zurück.

Für den Oberösterreicher Reinhard Stolzlechner sind seine Kindheitserinnerungen an Kärnten noch immer wach. "Es war eine wunderschöne Zeit!", erinnert sich der heute 66-Jährige: "Mit meinen Geschwistern und meinen Eltern verbrachten wir mehrere Sommerferien zwischen 1956 und 1960 am Pressegger See bei Hermagor." Es war das Gefühl von Freiheit und Vertrautheit, das Stolzlechner mit seinen Geschwistern dort erleben durfte: "In Passriach lernte ich schwimmen und Ruderboot fahren, und mit der Hand fingen wir die kleinen Krebse aus dem Wasser." Es waren große emotionale Kindheitsmomente, die der 66-Jährige im Süden von Österreich erleben konnte.

"Wieder Kind sein dürfen"
Auch der Niederösterreicher Peter Stark erinnert sich oft und voll Freude an seine Kindheit im Urlaub in Kärnten zurück. "Damals hieß es aber noch Sommerfrische!", erklärt der 78-Jährige, wie er von 1946 bis 1955 jedes Jahr beim Wallerwirt in Töschling am Wörthersee verbrachte. Viele von uns hatten ähnliche Erlebnisse: Nichts konnte uns aufhalten. Wir sprangen in den See, kletterten auf Bäume und versteckten uns im idyllischen Wald. Seien wir ehrlich, wer träumt nicht davon, wieder einmal selbst Kind sein zu dürfen?

Gerade deshalb zieht es viele mit ihren Familien zurück in den Süden, um die schönsten Erinnerungen an damals mit den eigenen Kindern aufleben zu lassen und gemeinsam etwas Neues zu entdecken.

"Lustvoll leben und gelassen genießen!"
Kärnten bietet deshalb eine Vielzahl von Urlaubsdomizilen mit familienfreundlichen Gastgebern, die sich auf die Bedürfnisse der großen und kleinen Gäste spezialisiert haben. Von kleinen Pensionen über Urlaub auf dem Bauernhof bis hin zum zertifizierten Familienhotel. Und nicht zu vergessen die vielen Campingplätze, die teils direkt an den Ufern der großen bekannten Kärntner Badeseen liegen. Dem Wiener Erwin Graf hat es vor allem der Campingplatz Anderwald angetan. "Ich war fünf Jahre alt, als wir das erste Mal an den Faaker See gefahren sind. Der Campingplatz war damals gerade eröffnet worden", schildert der heute 63-Jährige: "Alles war viel lockerer. Ich bin mit meiner Familie mehrmals an den Ort meiner Kindheit zurückgekehrt. Und selbst mein mittlerweile erwachsener Sohn Martin hat mehrere Urlaube mit uns und bereits mit seiner eigenen Familie, mit meiner Enkeltochter Olivia hier verbracht." Denn heute wie auch damals heißt das Motto in Kärnten: "Lustvoll leben und gelassen genießen!"

Durch Wälder streifen, sich heldenhaft fühlen
Der deutsche Professor Hans Joachim Markowitsch von der Universität Bielefeld weiß, dass sich solche Erinnerungen und Gefühle tief in unser Gedächtnis eingeprägt haben. "Man kam aus der Alltagsroutine, entdeckte vieles zum allerersten Mal und lernte die Eltern meist in einer anderen oder neuen Rolle kennen. Daher kommen bei den meisten Erwachsenen vor allem positive Gefühle auf, wenn sie an die Urlaubstage als Kind zurückdenken." Vielleicht wird es wieder Zeit, das Smartphone und Tablet zur Seite zu legen, um zu neuen Entdeckungstouren durch Kärnten aufzubrechen. Abenteuer zu erleben, geheime Orte zu entdecken, durch lichtdurchflutete Wälder zu streifen und magische Wasserfälle zu bestaunen. Auf Bäumen bis zu den Wipfeln klettern, Mut beweisen, sich heldenhaft fühlen. Die Träume fliegen lassen und gleich zum Sprung ansetzen um im Flug auf ganz Kärnten zu blicken, wie vom Aussichtsturm am Pyramidenkogel.

Tradition und Selbstgemachtes
Oder wie wäre es mit einem Picknick mit frisch gebackenem Brot, süß duftenden Tomaten und selbst gepflückten Himbeeren? Alles ist möglich in Kärntens unverfälschter Natur - und auch frische, regionale Zutaten aus der Kärntner Alpen-Adria-Küche warten. Denn verstärkt setzt man in den romantischen Bergdörfern und Seentälern an der Alpensüdseite auf Tradition und Selbstgemachtes.

Wieder einmal die Angel auswerfen, so wie damals, als man mit selbst gebastelten Ruten die flinken Fische überlisten wollte. Eine Möglichkeit dazu bietet etwa das Reinankenfest am Millstätter See mit Anfischen. Wer nicht selbst zur Angel greifen will, der kann beobachten, wie in den Schwebenetzen Reinanken, Hechte und Schleien aus der Tiefe des Sees nach oben kommen.

Dem Geschmack der Kindheit auf der Spur
Mit allen Sinnen ist man dem Geschmack der Kindheit in Irschen auf der Spur, wo man beim Kräuterfest von 1. bis 2. Juli etwa erfährt, aus welchen Kräutern köstlicher Brotaufstrich gezaubert werden kann.

Einst blickte man geduldig und neugierig den herzlichen Gastgebern über die Schulter, wenn frisches Brot gebacken wurde, und wartete gespannt, bis es goldbraun aus dem Ofen geholt wurde. Dieser unverwechselbare Duft liegt im Lesachtal in der Luft, wenn die Bäuerinnen von 2. bis 3. September zum Brotfest laden.

Eine weitere Bereicherung des Familienurlaubs stellen die Sehenswürdigkeiten dar. Mehr als 100 davon können auch heuer wieder mit der Kärnten Card kostenlos besucht werden. Inkludiert sind etwa verschiedene Schifffahrten, Bergbahnen, Museen, Erlebnisbäder sowie Zoo- und Tiererlebnisse. Unbeschwerte Sommertage sind so garantiert. Heute so wie im Urlaub von damals.

Hannes Wallner, Kronen Zeitung

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