krone.at Logo
camera_altSparen und ReformenKampf um jede StimmeToter und VerletzteGroße SymbolkraftÜber 70 Soldaten tot
Nachrichten > Welt
14.08.2015 22:14

Sparen und Reformen

Parlament in Athen stimmt für drittes Hilfspaket

  • (Bild: APA/EPA/Alexandros Vlachos)
Das Parlament in Athen hat Freitagfrüh mit klarer Mehrheit das neue Hilfsprogramm und die damit verbundenen harten Spar- und Reformauflagen der Gläubiger gebilligt. Nach einer siebenstündigen nächtlichen Debatte votierten 222 der 297 anwesenden Abgeordneten mit "Ja" und 64 mit "Nein", elf enthielten sich. Allerdings verfehlte Premier Alexis Tsipras die Regierungsmehrheit, weshalb er nun die Vertrauensfrage stellen will. Am Abend einigten sich die EU-Finanzminister auf ein drittes Hilfspaket für Griechenland.
Artikel teilen
Kommentare
0

Eine parlamentarische Zustimmung in Athen galt als sicher, da die wichtigsten Oppositionsparteien bereits zuvor signalisiert hatten, wie schon bei zwei vorangegangenen Abstimmungen auch für dieses Sparprogramm zu votieren. 43 Abgeordnete der regierenden Linkspartei Syriza von Tsipras stimmten dagegen mit "Nein", darunter prominente Mitglieder wie der frühere Finanzminister Yanis Varoufakis. Deshalb droht der Partei die Spaltung.

Vertrauensfrage und mögliche Neuwahlen
Tsipras verfehlte bei der Abstimmung die Regierungsmehrheit. Wie Mitarbeiter des Ministerpräsidenten sagten, stünden nur noch 118 der 162 Abgeordneten der Koalition hinter dem Syriza-Chef. Damit verfügt das Links-Rechts-Kabinett nicht mehr über die für eine Minderheitsregierung nötige Mehrheit von 120 Parlamentariern. Deshalb will Tsipras nach dem 20. August - wenn ein EZB-Kredit fällig wird und planmäßig die erste Tranche des neuen Hilfspakets ausgezahlt worden sein soll - die Vertrauensfrage stellen. Die konservative Nea Dimokratia erklärte postwendend, dabei gegen den Premier stimmen zu wollen, womit Neuwahlen immer wahrscheinlicher werden.

"Konnten Bankrott abwenden"
Tsipras hatte im Parlament noch eindringlich um Zustimmung zum neuen Hilfsprogramm geworben. Athen habe das Sparprogramm demnach akzeptieren müssen, um einen vom deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble ins Spiel gebrachten vorübergehenden Austritt Griechenlands aus der Eurozone zu verhindern. Dies wäre "finanzieller Selbstmord" gewesen. Der Premier betonte, er bedauere seine Zustimmung nicht und habe ein reines Gewissen: "Wir konnten einen Bankrott abwenden."

Drittes Hilfsprogramm von bis zu 86 Milliarden Euro
Die Finanzminister der Eurozone einigten sich schließlich am Freitagabend auf das dritte Hilfsprogramm für Griechenland von bis zu 86 Milliarden Euro. Wie die Eurogruppe in einem Statement bekannt gab, erhält Athen eine erste Tranche in Höhe von 26 Milliarden Euro, davon 10 Milliarden zur Banken-Rekapitalisierung und 16 Milliarden Euro für Budget-und Rückzahlungserfordernisse.

Griechenland kann auch auf eine Umschuldung, nicht aber auf einen Schuldenschnitt hoffen. "Die Eurogruppe ist bereit, wenn notwendig, zusätzliche Maßnahmen zu erwägen (mögliche längere Zahlungsfristen und Rückzahlungsperioden)", heißt es in der Erklärung. Ein "nominaler Haircut" (Schuldenschnitt) auf staatliche Schulden könne aber nicht vorgenommen werden.

(Bild: AP, krone.at-Grafik)
„Lächerliche“ Ehrung
Donald Trump: „Greta Thunberg soll mal chillen“
Bei jeder Kundgebung sind Fahrzeuge der Rettung zu sehen, die schwer verletzte oder gar tote Demonstranten abtransportieren. (Bild: APA/AFP/AHMAD AL-RUBAYE)
Erschoss Demonstranten
17-jähriger Iraker von wütendem Mob gelyncht
Evo Morales (Bild: AP)
Näher an der Heimat
Boliviens Ex-Präsident Morales nun in Argentinien
(Bild: APA/AFP/Michael Schade)
Für Vulkan-Opfer
Ärzte wollen 120 Quadratmeter Haut importieren
Tschechiens Ministerpräsident Andrej Babis sieht die Kernkraft als klimaneutrale Energiequelle. (Bild: APA/dpa/Friso Gentsch, AP, krone.at-Grafik)
Kritik aus Tschechien
Österreichs Kampf gegen Atomkraft ist „absurd“
Ähnliche Themen:
Alexis Tsipras
AthenGriechenland
Die Linke
HilfspaketEurozone
Top-3
(der letzten 72 Stunden)

Gelesen

Kommentiert
1
Gewinnspiele
Die täglichen Gewinner vom „Krone“-Adventkalender
289.468 mal gelesen
(Bild: AdobeStock, Kronen Zeitung, krone.at-Grafik)
2
Adabei
Nadja Abd el Farrag: Geschockt von Mini-Pension
257.079 mal gelesen
„Naddel“ im April 2019 bei einem Auftritt in Krümels Stadl in Paguera auf Mallorca (Bild: azee / Action Press / picturedesk.com)
3
Niederösterreich
Der nächste Frauenmord: 48-Jährige erstochen
141.037 mal gelesen
(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
1
Österreich
Paukenschlag: Neuer Zeuge packt gegen Strache aus
861 mal kommentiert
Heinz-Christian Strache (Bild: APA/HANS PUNZ)
2
Wien
FPÖ-Rebell Baron macht Weg für Strache frei
861 mal kommentiert
Karl Baron (links) und Klaus Handler (Bild: APA/Helmut Fohringer)
3
Österreich
Jetzt 2 Leibwächter als Kronzeugen gegen Strache
804 mal kommentiert
(Bild: APA/Robert Jäger, picturedesk.com, Zwefo, krone.at-Grafik)
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).

Newsletter
Wien
Eingeloggt als
Profil-Verwaltung
Desktop Version Werbung Impressum
Datenschutz Offenlegung Print
Das Logo der Kronen Zeitung
oder
account_circle
lockvisibility
Sie haben noch kein Konto?
oder
email
account_circle
lockvisibility
lockvisibility
Sie haben schon ein Konto?
Passwort zurücksetzen
account_circle
Zurück zur
Neues Passwort festlegen
lockvisibility
lockvisibility

Um Ihre Registrierung abzuschließen, wählen Sie bitte einen Benutzernamen!

account_circle
account_circle
lockvisibility
Nachrichten aus meinem Bundesland
Um unsere Leser näher an den Ort des Geschehens zu bringen, rücken wir regionale Inhalte noch weiter in den Vordergrund. Durch die Angabe Ihres Bundeslands geben Sie uns die Möglichkeit, Ihr Leseerlebnis nachhaltig zu steigern und Sie mit lokalen Nachrichten zu versorgen.
Bundesland auswählen:
krone.at Logo

Wir benötigen Ihr Einverständnis, um Ihnen auch weiterhin vollen Zugriff auf unser Angebot zu ermöglichen.

Darstellung externer Inhalte

Um Ihnen redaktionelle Inhalte detailliert und umfangreich aufzubereiten und so Ihr Leseerlebnis zu verbessern, nutzen wir Beiträge aus sozialen Netzwerken (z. B. Facebook) und anderen Applikationen (z. B. Google Maps).

Darstellung personalisierter Inhalte

Durch die Nutzung von Cookies, JavaScript und ähnlichen Technologien haben wir mit unseren qualifizierten Partnern die Möglichkeit, Ihnen personalisierte Werbung zu zeigen.

Sollten Sie die Verarbeitung Ihrer Daten reduzieren wollen, können Sie uns auch als ePaper oder Printausgabe lesen. Weiter zum Abo-Shop.

Nähere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzinformation und den Cookie-Informationen.