Wegen Palmöl
Hollande-Ex: "Man muss aufhören, Nutella zu essen"
Der Moderator der Sendung warf noch scherzhaft ein: "Aber Nutella ist doch lecker!", die Ministerin ließ das aber nicht gelten: "Ja gut, aber man sollte trotzdem nicht. Das ist Palmöl, das Bäume ersetzt hat." Und als der Moderator anmerkte, mit solchen Äußerungen könne die Umweltministerin ein Unternehmen "versenken", antwortete diese nur schnippisch: "Sie müssen halt andere Rohstoffe verwenden."
Ferrero selbst wollte die Äußerungen nicht direkt kommentieren. Der Konzern erklärte lediglich, Umweltbelange ernst zu nehmen. Das Unternehmen sei eine Reihe von Verpflichtungen beim Palmöl eingegangen, der Anbau der Ölpalme könne "mit dem Respekt von Umwelt und Bevölkerung einhergehen". Laut Angaben auf der eigenen Website verwendet Ferrero angeblich bereits seit Ende 2014 nur noch nachhaltiges Palmöl, für das keine Rodungen vorgenommen werden.
Affenfinger-Video zwang Nestlé in die Knie
Palmöl ist ein Pflanzenöl, das aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme gewonnen wird. Hauptanbaugebiete sind Malaysia und Indonesien. Aufgrund der hohen Nachfrage fielen in den beiden Ländern immer wieder Urwaldgebiete neuen Plantagen zum Opfer, was zu starker Kritik und internationalen Protesten von Umweltschützern führte. Im Jahr 2010 zwang etwa ein aufrüttelndes Greenpeace-Video, in dem ein Affenfinger statt eines Schokoriegels verzehrt wurde, den Lebensmittelkonzern Nestlé in die Knie.
Italienische Politiker forderten Entschuldigung
Kein Wunder, dass vor allem italienische Politiker mit Empörung reagierten. Royals italienischer Amtskollege Gian Luca Galletti nannte ihre Äußerungen am Mittwoch "erstaunlich" und verkündete über Twitter: "Segolene Royal soll Italiens Produkte in Ruhe lassen. Heute Abend: Brot und Nutella." Der Abgeordnete Michele Anzaldi sprach von einer "hässlichen und schweren Entgleisung Frankreichs". Die einstige sozialistische Präsidentschaftskandidatin, bei den Wahlen 2007 dem Konservativen Nicolas Sarkozy unterlegen, solle sich entschuldigen.
Auch die italienische Presse ließ an Royal kein gutes Haar. "Mit einem Nutella-Boykott rettet man nicht den Wald", schrieb die seriöse Wirtschaftszeitung "Il Sole 24 Ore". Mit ihrem "Kreuzzug" gegen den Brotaufstrich sei die französische Ministerin "Kandidatin für den Schnitzer des Jahres". Mit einem Augenzwinkern stellte sich sogar die Ehefrau von Regierungschef Matteo Renzi, Agnese, hinter Nutella: Sie besuchte auf der Weltausstellung Expo 2015 in Mailand eine "Nutella Concept Bar" - und verschlang mit ihrer Tochter Nutella-Crepes.
Royal bat "1.000-mal um Entschuldigung"
Angesichts des geballten Ärgers rückte Royal dann am Mittwochnachmittag von ihrem Boykott-Aufruf ab - und entschuldigte sich auf Twitter: "Ich bitte wegen der Polemik über Nutella 1.000-mal um Entschuldigung."
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