Nach der Anzeige des Ehemannes rund um den gestohlenen Tresor konnten die Ermittler in den nicht alltäglichen Fall rasch Klarheit bringen. Schnell zeigte sich dank Zeugenaussagen, dass lediglich die Ehefrau für die Tat infrage kommen konnte, da sie - neben ihrem Gatten - als einzige von dem hohen Geldbetrag im Safe wusste.
Im Zuge der Einvernahme gab die Frau auch schließlich zu, selbst für den Diebstahl des Safes verantwortlich zu sein. Sie erklärte, den Tresor am 15. März aus dem Büro geholt zu haben und damit zu ihrer neuen Wohnung gefahren zu sein. Dort übergab sie den Safe dann einem guten Bekannten. Der Grund für den Diebstahl: Die Frau wollte laut Polizei für sich und ihre Kinder "lediglich vorübergehend eine finanzielle Sicherheit" schaffen.
Ehemann legte falsche Spuren
Ihr Ehemann hatte sich jedoch um keinen Deut besser verhalten. Denn als er den Diebstahl bei der Polizei meldete, gab er an, einem Einbrecher zum Opfer gefallen zu sein - denn die Aussichten auf Schadensersatz durch die Versicherung waren schlecht. So war der Tresor im Büroschrank nicht verankert gewesen, wie ein Versicherungsvertreter dem Bestohlenen erklärt hatte. Um den vermeintlichen Einbruch aber auch mit eindeutigen Spuren untermauern zu können, legte der Mann selbst Hand an und brach den Schrank mit einer Zange auf.
Auch bei gestohlener Geldsumme gelogen
Doch das sollte noch längst nicht alles gewesen sein. Als der Safe schließlich auf der Polizeiinspektion landete und der Ehemann diesen mit einem Code öffnete, stellte sich dann auch noch heraus, dass der Verdächtige eine weitaus höhere Geldsumme als gestohlen gemeldet hatte. Der Betrag, der sich tatsächlich im Tresor befand, war nämlich um ein Viertel geringer.
Dem Ehepaar blühen nun mehrere Gerichtsverfahren. Der Mann wird wegen Verdachts der Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung und wegen versuchten Versicherungsmissbrauchs bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, die Frau wegen Begehung einer Straftat im Familienkreis.
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