Stark unter Druck

Putin verließ vorzeitig G20-Gipfel in Brisbane

Ausland
16.11.2014 08:34
Russlands Präsident Wladimir Putin hat wie angekündigt den G20-Gipfel im australischen Brisbane vorzeitig - noch vor Unterzeichnung des Abschlussprotokolls und ohne Mittagessen mit den anderen Staats- und Regierungschefs - verlassen. Der Kremlchef stand während der Konferenz wegen der Ukraine-Krise schwer unter Druck. Dennoch betonte er: "Damit es nur keine Spekulationen gibt: Ich bin nicht zum allgemeinen Essen geblieben, aber unser Finanzminister nahm daran teil."

"Wir müssen von hier aus neun Stunden nach Wladiwostok fliegen und dann noch einmal neun Stunden bis Moskau. Dann müssen wir noch nach Hause. Und Montag geht es schon wieder in die Arbeit", meinte Putin. Und vier bis fünf Stunden schlafen wolle er auch noch.

"Ich bin zu Tony gegangen, er hat das mit Verständnis aufgenommen. Es gibt also hier keine anderen Gründe", so Putin. Zuvor hatte er den australischen Regierungschef Tony Abbott als guten Gastgeber gelobt.

G20 wollen Weltwirtschaft befeuern und Klima verbessern
Am Gipfel selbst einigten sich die teilnehmenden Staaten auf ziemlich ambitionierte Pläne, um die Weltwirtschaft wieder anzukurbeln. Es sollen Anreize für Investitionen und den Ausbau der Infrastruktur sowie einen Abbau von Handelshemmnissen geschaffen werden. Die G20 wollen zudem gemeinsam gegen Steuerflucht vorgehen und den Finanzsektor stärken, um eine Wiederholung der globalen Finanzkrise zu verhindern.

Aber auch beim Thema Klimaschutz wollen die G20 Tempo machen. Bis zum ersten Quartal nächsten Jahres sollen alle Teilnehmer an der Klimakonferenz Ende 2015 in Paris ihre geplanten nationalen Beiträge zum Kampf gegen die Erderwärmung melden, hieß es am Sonntag im Kommuniqué zum Abschluss des Gipfels. "Wir unterstützen energische und wirksame Aktionen, um den Klimawandel anzupacken."

Auch Russlands Beziehung zu Deutschland ist angespannt
Putin stand bei dem Treffen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer wegen des blutigen Konflikts in der Ukraine stark unter Druck. Er habe mit mehreren Staats- und Regierungschefs über die Krise reden können, sagte Putin. Bis tief in die Nacht zum Sonntag hatte er sich auch mit Kanzlerin Angela Merkel in seinem Hotel getroffen.

Doch die Beziehungen konnten nicht geglättet werden: Erst kürzlich wurde ein unter Spionageverdacht geratener russischer Diplomat aus Deutschland ausgewiesen. Als Antwort darauf musste eine Mitarbeiterin der deutschen Botschaft in Moskau Russland verlassen. Die Politik der Nadelstiche dürfte also weitergehen.

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