Fotos aus Innerem

“Costa”-Wrack: Das war das Liebesnest des Kapitäns

Ausland
15.01.2014 10:55
Erste Fotos aus dem Inneren der "Costa Concordia", bei deren Havarie im Jänner 2012 32 Menschen starben, zeigen unter anderem die Kabine von Kapitän Francesco Schettino, dem derzeit in Italien der Prozess gemacht wird. Schettino soll darin mehrmals mit einer moldawischen Schiffshostess angebandelt haben - was ihn laut Anklage von seinen Pflichten an Bord ablenkte. So soll sich die Frau etwa mit Schettino zum Unglückszeitpunkt auf der Brücke aufgehalten haben.

Sie habe nie mit Schettino geschlafen, lediglich einen leidenschaftlichen Kuss habe es gegeben, versicherte Domnica Cemortan im Februar 2012 in einem Interview. Zahlreiche Treffen stritt sie aber nicht ab, auch in die Kabine des Kapitäns soll sie sich mehrmals nächtens geschlichen haben.

Am Unglückstag habe Schettino sie schließlich nach einem Abendessen mit auf die Brücke genommen - kurze Zeit später lief das Schiff auf einen Felsen auf und sank, 32 Menschen starben. Wie das passieren konnte und wer daran Schuld trägt, soll im Prozess geklärt werden. Fest steht, dass sich chaotische Szenen an Bord des mit über 4.000 Menschen besetzten Schiffes abspielten. Die Rettungsmaßnahmen seien planlos abgelaufen, erzählten Passagiere, Crewmitglieder wiederum sahen auch die Gäste an Bord als mitschuldig an - diese hätten sich nicht an Anweisungen des Personals gehalten, hieß es.

Kapitän drohen 20 Jahre Haft
Schettino wird im Prozess, der im Juli letzten Jahres begann, u.a. mehrfache fahrlässige Tötung, Verursachung von Umweltschäden und Verlassen eines Schiffes in Seenot vorgeworfen. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft. Er selbst sieht sich als Opfer - er habe viele Leben gerettet, so der "Costa Concordia"-Kapitän. Er schob zu Beginn des Prozesses seinem indonesischen Steuermann die Schuld in die Schuhe - dieser habe aufgrund von Verständigungsproblemen einen gravierenden Fehler beim Manöver gemacht.

Am Montag hat sich der Tag der Havarie zum zweiten Mal gejährt (siehe Infobox). Seit Mitte September letzten Jahres ist das Wrack aufgerichtet, es liegt aber weiter vor der italienischen Insel Giglio. Offenbar sind nun zumindest Teile des Schiffs begehbar, denn ein weiteres am Dienstag veröffentlichtes Foto (kleines Bild) zeigt das Innere eines der Restaurants der "Costa Concordia".

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