Gerammt, geflüchtet

Deutscher Frachter versenkte Polizeiboot auf Donau

Österreich
30.10.2013 16:49
Ein Öltanker unter deutscher Fahne hat am Dienstagabend auf der Donau in Wien ein Polizeiboot gerammt. Zwei Beamte retteten sich mit einem Sprung ins Wasser, sie wurden stark unterkühlt geborgen. Die Männer befinden sich auf dem Weg der Besserung, wie Polizeisprecher Johann Golob am Mittwochnachmittag bekannt gab. Das Boot der Polizisten ging unter. Der Kapitän des Frachters namens "Stadt Wörth" wurde wenig später gestoppt.

Beide Boote waren auf der Donau stromabwärts Richtung Slowakei unterwegs, als es gegen 20.20 Uhr in der Nähe des Schulschiffes und noch vor der Brigittenauer Brücke zur Kollision kam. Der 100 Meter lange Ölfrachter "Stadt Wörth" rammte das Polizeiboot "Fischa" mit der Bugseite und krachte mit voller Wucht gegen das Heck des Exekutivbootes.

Die beiden Beamten, die sich seit den frühen Abendstunden auf einer Patrouillenfahrt auf dem Strom befanden, konnten sich nur durch einen Sprung ins kalte Wasser retten und mit letzter Kraft ans Ufer schwimmen. Zwei Spaziergänger hörten die Hilferufe.

"Retter mit Taschenlampe des Telefons herbeigelotst"
"Wir gingen gerade auf der Donauinsel Richtung Reichsbrücke spazieren, als wir Schreie beim Ufer wahrnahmen", berichtete der Wiener Student Matthias Österreicher, der gemeinsam mit seiner Freundin Mireia (kleines Bild) unterwegs war. Sofort eilte das junge Paar zur Böschung. "Und dann sahen wir die beiden völlig durchnässten Polizisten. Einer lag auf dem Bauch am Boden und war nicht ansprechbar, der andere Kollege war komplett unterkühlt." Die Helfer wärmten die beiden mit Bekleidung auf und setzten dann einen Notruf ab. "Kurze Zeit später konnten wir die in Booten anrückenden Retter mit der Taschenlampe unseres Telefons herbeilotsen", so der Student.

Die beiden Beamten wurden ins Spital gebracht und dort intensivmedizinisch betreut. Bereits am Mittwochvormittag konnte eine Polizeisprecherin dann gegenüber krone.at Entwarnung geben: "Die Beamten sind jetzt außer Lebensgefahr."

Alkotest bei Kapitän verlief negativ
Der Kapitän des Tankschiffs, der das kleinere Boot wohl schlicht übersehen hatte - steuerte weiter, so als wäre nichts passiert. Bei der Schleuse Freudenau wurde das Schiff dann von der Exekutive gestoppt. Beim Kapitän wurde ein Alkotest durchgeführt, er verlief negativ. Der Tanker wird nun kriminaltechnisch untersucht.

Die "Fischa" ist komplett untergegangen. Sie soll geortet und bei guten Wetterbedingungen geborgen werden. Das Boot ist das älteste Polizeiboot der Flotte.

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