Endgültig geklärt

DNA-Test bestätigt Roma-Paar als Eltern von Maria

Ausland
25.10.2013 16:37
Wilde Spekulationen, zahlreiche Meldungen besorgter Eltern vermisster Kinder, rassistische Ressentiments: Der Fall der kleinen blonden Maria sorgte rund um den Globus für Schlagzeilen - und ist nun endgültig geklärt. Ein DNA-Test bestätigte am Freitag ein bulgarisches Roma-Paar als leibliche Eltern des in einer griechischen Roma-Siedlung entdeckten Mädchens. Mutter Sascha R. (li. im Bild) hatte das Kind aus Geldnot für umgerechnet 250 Euro verkauft.

Hatten bulgarische Medien Sascha und Anatas R. (re.), ein Roma-Paar aus einer Siedlung in der zentralbulgarischen Stadt Nikolaewo, bereits als leibliche Eltern des "blonden Engels" ausgemacht, brachte die Gen-Analyse nun Gewissheit. DNA-Tests hätten bestätigt, dass das befragte Roma-Paar Maria gezeugt habe, sagte der Stabschef des Innenministeriums, Swetlosar Lasarow, in der Hauptstadt Sofia.

Die bulgarische Staatsanwaltschaft hatte zuvor Ermittlungen gegen die Mutter eingeleitet. Der Frau wird vorgeworfen, ihr Kind im Jahr 2009 in Griechenland verkauft zu haben. Demnach hatte Sascha R. Nachbarn erzählt, dass sie ihre Tochter damals für umgerechnet 250 Euro verkauft habe. Ihr Mann wies diese Darstellung aber bislang entschieden zurück.

Mutter sieht "Ähnlichkeiten" zu verkauftem Kind
Vor dem Bekanntwerden des DNA-Testergebnisses hatte die Roma erklärt, sie wisse nicht, ob es sich bei Maria um ihre Tochter handle, es gebe aber tatsächlich "Ähnlichkeiten". Sie beteuerte, ihr Kind aus schierer Not und nicht gegen Geld in Griechenland zurückgelassen zu haben. Maria sei damals sieben Monate alt gewesen. Ihr Sohn Jesus sagte laut der Nachrichtenagentur BGNES, seine Mutter habe das Mädchen vor ihrer Heimkehr nach Bulgarien zurückgelassen, weil sie "weder Geld noch Ausweispapiere" gehabt habe.

Medienberichten zufolge hat das Paar zwischen acht und zehn Kinder, von denen fünf blonde Haare haben und Maria sehr ähnlich sehen. Laut einer zahnärztlichen Untersuchung ist Maria fünf bis sechs Jahre alt. Die griechische Polizei hatte den "blonden Engel" vor gut einer Woche in einem Roma-Lager in der Stadt Farsala entdeckt. Sie war den Beamten aufgefallen, weil sie ihren angeblichen Eltern überhaupt nicht ähnelte. DNA-Tests bestätigten, dass das Paar nicht die leiblichen Eltern sind.

Maria in Obhut von Kinderschutzorganisation
Der 39-jährige Mann und die 40 Jahre alte Frau, bei denen Maria gefunden worden war, wurden am Montag wegen des Vorwurfs der Kindesentführung in Untersuchungshaft genommen. Ihren Angaben zufolge wurde ihnen das Kind von der Mutter, einer bulgarischen Roma-Frau, übergeben - was zunächst angezweifelt wurde. Um Marias leibliche Eltern aufzuspüren, schalteten die griechischen Behörden die internationale Polizeibehörde Interpol ein. Das Mädchen lebt jetzt in der Obhut einer Kinderschutzorganisation.

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