Mit CIA-Hilfe

Syrien: Versorgung der Rebellen mit Waffen intensiviert

Ausland
25.03.2013 21:17
Die arabischen Staaten und die Türkei haben einem Bericht der "New York Times" zufolge mit Unterstützung des US-Geheimdienstes CIA ihre Waffenlieferungen an die Rebellen im syrischen Bürgerkrieg deutlich ausgeweitet. Anlaufpunkt für die Lieferungen seien der Flughafen Esenboga nahe Ankara sowie andere Flughäfen in der Türkei und Jordanien, schrieb die US-Zeitung am Montag. Von dort gelange die militärische Ausrüstung mit Lastwagen über die Grenze nach Syrien.

Bisher sollen die Unterstützer der Aufständischen demnach mehr als 160 Frachtflüge organisiert haben. CIA-Agenten dürften Ankara und den arabischen Regierungen beim Waffenkauf helfen und sollen unter anderem eine Großlieferung aus Kroatien eingefädelt haben. Über das Auftauchen von Waffen aus kroatischen Beständen und ihrem vermuteten Weg nach Syrien wurde bereits vor einigen Wochen das erste Mal berichtet (siehe Infobox).

Der US-Geheimdienst überprüft laut dem Zeitungsbericht die belieferten syrischen Rebellengruppen, damit die Waffen nicht in die Hände von radikalen Islamisten geraten.

Keine direkten Waffenlieferungen aus Washington
Die Regierung von US-Präsident Barack Obama scheut bisher davor zurück, die Aufständischen in Syrien direkt mit Waffen zu unterstützen. Im Kongress in Washington sprechen sich ranghohe Abgeordnete der Republikaner aber dafür aus.

Auch in Europa ist die Frage von Waffenlieferungen an die syrischen Rebellen sehr umstritten. Während Frankreich und Großbritannien eine Aufhebung des Waffenembargos der EU fordern, befürchten andere Länder, dass der Konflikt dadurch nur weiter angeheizt würde.

UNO reduziert ausländisches Personal in Syrien
Während syrische Rebellen am Montag das Zentrum der Hauptstadt Damaskus mit Dutzenden Granaten beschossen (Bild) - einige davon seien in einer Hochsicherheitszone nur rund einen Kilometer von der Residenz des syrischen Machthabers Bashar al-Assad eingeschlagen, berichteten Anrainer und Angehörige der Sicherheitskräfte - ziehen die Vereinten Nationen rund die Hälfte ihres noch im Bürgerkriegsland stationierten internationalen Personals ab. Die Maßnahme sei wegen der "wachsenden Gefahr" in dem bewaffneten Konflikt getroffen worden, zitierte die Nachrichtenagentur AFP einige Diplomaten.

Demnach halten sich derzeit noch rund hundert UN-Mitarbeiter in dem Bürgerkriegsland auf. Geschlossen wird auch das Büro des Syrien-Sondergesandten von UNO und Arabischer Liga, Lakhdar Brahimi, in der Hauptstadt Damaskus. Sein Personal werde von Ägypten oder vom Libanon aus arbeiten.

Immer wieder Anschläge in der Nähe von UN-Büros
In der Vergangenheit habe es immer wieder Selbstmordanschläge und zahlreiche Angriffe nahe der UN-Vertretung gegeben, hieß es zur Begründung für den Schritt. Die UNO leistet in Syrien vor allem humanitäre Hilfe. Die Verteilung von Hilfsgütern der UNO soll nun unter anderem der Syrische Rote Halbmond übernehmen.

Die Protestbewegung des Arabischen Frühlings hatte vor mehr als zwei Jahren auch Syrien erfasst. Der Aufstand gegen Staatschef Assad entwickelte sich zu einem blutigen Bürgerkrieg, in dem nach Schätzungen der Vereinten Nationen seit März 2011 mehr als 70.000 Menschen getötet wurden.

Die gegen Assad kämpfende Oppositionsbewegung ist allerdings zersplittert. Unter den Assad-Gegnern befindet sich auch die islamistische Al-Nusra-Front, die von den USA als Terrorgruppe eingestuft wird.

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