Waffenschmuggel

Burgenländer in Kairo zu 7 Jahren Haft verurteilt

Österreich
25.03.2013 17:19
Wegen Waffenschmuggels ist am Montag ein 33-jähriger Burgenländer in Kairo nicht rechtskräftig zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Hannes F. war im November 2011 mit vier Gewehren und Munition nach Ägypten gereist. Unmittelbar nach seiner Ankunft in Kairo klickten noch am Flughafen die Handschellen. Die Familie sei erschüttert. "Für mich war es wirklich ein Schock. Es war so, als ob man mir die Luft zum Atmen nehmen würde", so Lisa F., die verzweifelte Ehefrau.

Hannes F. war am 2. November 2011 zur Bewachung eines Schifftransporters in die ägyptische Hauptstadt gereist. In seinen Koffern transportierte der Burgenländer vier deklarierte Gewehre sowie 200 Schuss Munition, die dem Mann noch am Flughafen zum Verhängnis wurden.

Verhandlung zehn Mal in Folge vertagt
Er wurde festgenommen und saß seither in Kairo in Untersuchungshaft. Zehn Mal in Folge wurde die Verhandlung gegen den Burgenländer vertagt, seine Psyche vor eine Zerreißprobe gestellt. Doch auch physisch litt der Mann. So erkrankte er an einer Lungenentzündung, kämpfte im Sommer mit Temperaturen von über 60 Grad. In seiner Zelle befanden sich bis zu 67 weitere Personen.

Am Montag fiel dann am Nachmittag kurz nach 15 Uhr das Urteil: Das Gericht verhängte eine siebenjährige Haftstrafe. Ein Vertreter der Botschaft, der die Ehefrau über den Ausgang des Prozesses informierte, sprach unmittelbar nach der Urteilsverkündung mit dem 33-Jährigen. "Der Konsul hat kurz mit ihm geredet. Hannes hat nur gesagt, dass er sich das mit der Berufung durch den Kopf gehen lässt", so die Ehefrau. Laut Außenministerium gehe man davon aus, dass der Burgenländer Berufung einlegen werde, er müsse dies nun aber mit seinem Anwalt abklären, so ein Sprecher. Hannes F. habe 40 Tage Zeit dafür.

Wirklich gerechnet haben dürfte der 33-Jährige mit dem Urteil nicht, schilderte die Ehefrau. "Wir haben am Sonntag noch miteinander telefoniert. Er hatte so große Hoffnung, dass er Ende März nach Hause kommen kann. Er hat mit einem Ende gerechnet." Der Burgenländer wollte laut Lisa F. auch nicht über das "Worst Case Szenario" sprechen. "Er war sich einfach so sicher. Er wollte nicht darüber reden."

"Fall müsste komplett neu aufgerollt werden"
Ob eine Auslieferung nach Österreich möglich sein wird, dazu konnte der Sprecher bislang nichts sagen. Man müsse sich das nach dem Ende des Verfahrens - also sobald das Urteil rechtskräftig ist - ansehen.

Bleibt Hannes F. jedoch in Ägypten und muss dort die Haftstrafe absitzen, besteht für die Familie die Möglichkeit, ihn im Gefängnis zu besuchen. "Ich könnte ihn bis zu zwei Mal pro Woche für je eine halbe Stunde sehen", so Lisa F. Allerdings könnte er in ein anderes Gefängnis verlegt werden. Details dazu seien jedoch noch nicht bekannt. "Meiner Meinung nach müsste der Fall komplett neu aufgerollt werden, aber das kann sich niemand leisten", sagte die Ehefrau.

Auch drei Mitangeklagte verurteilt
Neben Hannes F. fassten auch drei Mitangeklagte mehrjährige Haftstrafen aus. Ein Ägypter erhielt ebenfalls sieben Jahre Haft, ein deutscher Kollege des 33-Jährigen sowie ein weiterer Ägypter wurden zu drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Zudem erhielten die vier Angeklagten eine Geldstrafe in der Höhe von 31.500 Ägyptischen Pfund (3.600 Euro).

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