"Krone": Herr Knudsen, hinter Ihnen und Ihrer Pudelmütze steckt eine sehr interessante Geschichte.
Jens Martin Knudsen: Ich habe mich mit 13 Jahren beim Fußballspielen am Kopf verletzt und musste von dort weg meiner Mutter versprechen, mich zu schützen. Nachdem Helme damals noch verboten waren, trug ich eben diese Mütze.
"Krone": Die seit September 1990 der symbolische Fußball-Albtraum Österreichs, aber auf den Färöern mittlerweile sogar ein Museumsstück ist?
Knudsen: Ganz ehrlich - ich habe damals sogar damit spekuliert, sie nicht aufzusetzen. Es war immerhin unser erstes Bewerbsspiel als Nationalmannschaft der Färöer. Ich hab' mir gedacht: Wenn wir da 0:10 verlieren und du hast dieses Ding auf, bist du der größte Trottel Europas.
"Krone": Sie haben ja ein Buch über ihre Karriere geschrieben: "Der Mann mit der Pudelmütze", das Sie gerade hier promoten. Gibt es eine besondere Anekdote zu dem Spiel?
Knudsen: Meine und Torschütze Torkil Nielsens Dopingprobe mit Gerhard Rodax und Kurt Russ. Der strenge schottische UEFA-Funktionär hat sie nicht gehen lassen, bevor nicht alles korrekt abgelaufen war. Als die Tür hinter den beiden zufiel, holte er plötzlich einen Sechserpack Bier hervor und sagte: Gut gemacht. Prost!
"Krone": In Graz 2009 gab es ein ungewolltes Déjà-vu-Erlebnis mit dem damals im ÖFB tätigen Andi Herzog, der 1990 als Spieler dabei war.
Knudsen: Wir trafen uns eine Stunde vor dem Match im Kabinengang und marschierten plaudernd ins Stadion. Just in dem Moment, als wir das Feld betraten, leuchtete plötzlich auf der Anzeigetafel "Österreich – Färöer 0:1" auf. Aber Andi nahm's mit Humor.
"Krone": Sprung in die Gegenwart - ist am Freitag eine Sensation möglich?
Knudsen: Obwohl Österreich haushoher Favorit ist, ein Punkt für uns in Wien wäre nicht mehr überraschend.
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