Nach Fabriksbrand

Bangladesch: Textilarbeiter-Proteste arten aus

Ausland
28.11.2012 13:03
Seit der Brandkatastrophe in einer Textilfabrik in Bangladesch, bei der am vergangenen Wochenende mehr als 100 Menschen umgekommen waren, kommt es immer wieder zu gewaltsamen Protesten von Textilarbeitern, die mehr Sicherheit in ihren Fabriken fordern. So gingen am Mittwoch erneut Tausende aufgebrachte Beschäftigte in einem Industriebezirk vor den Toren der Hauptstadt Dhaka auf die Straßen und blockierten den Verkehr.

Die Polizei setzte Tränengas und Schlagstöcke ein. Augenzeugen berichteten von mindestens 20 Verletzten. Es kam bereits den dritten Tag in Folge zu Unruhen. Die Behörden schlossen die meisten der 300 Textilfabriken des Bezirks.

Polizei nimmt drei Betriebsleiter fest
Unterdessen laufen die Ermittlungen der Polizei nach der Brandkatastrophe vom vergangenen Wochenende. Die Polizei nahm drei Betriebsleiter der von dem Brand betroffenen Firma Tazreen Fashions fest, die für die Werksicherheit verantwortlich waren, und führte sie vor den Kameras der TV-Sender ab. Sie stehen unter dem Verdacht, ihre Sorgfaltspflichten verletzt zu haben.

Die Behörden gehen nach eigener Auskunft Beschwerden von Überlebenden nach, leitende Angestellte hätten Arbeiter am Verlassen des mehrstöckigen Gebäudes gehindert, nachdem der Feueralarm ausgebrochen war. Von den meist weiblichen Beschäftigten starben am Wochenende 111, mehr als 150 wurden verletzt. Es war die schwerste Katastrophe dieser Art in Bangladesch.

Walmart beendet Kooperation mit Zulieferer
Die Regierung spricht von Brandstiftung und verweist auf zwei Brände in anderen Fabriken am Montag und Dienstag. Ein Mann und eine Frau, die TV-Bildern zufolge Feuer legten, wurden nach Polizeiangaben festgenommen.

Zum wiederholten Male müssen sich auch westliche Firmen Kritik gefallen lassen, die Produktionsstätten in Bangladesch unterhalten - darunter C&A, Carrefour und Walmart. Im Fall von Walmart hieß es, ein Zulieferer habe ohne Genehmigung des Konzerns Produkte in der abgebrannten Fabrik fertigen lassen. Die Kooperation mit dem Zulieferer wurde mittlerweile beendet.

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