"Berechtigte Gründe"

Erdogan liebäugelt mit “Comeback” der Todesstrafe

Ausland
09.11.2012 12:21
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat sich gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu indirekt für die Wiedereinführung der Todesstrafe in seinem Land ausgesprochen. "Die Todesstrafe wurde in Europa abgeschafft - aber wurde sie in Amerika, in Japan, in China abgeschafft? Folglich kann es für die Todesstrafe in bestimmten Fällen berechtigte Gründe geben", sagte Erdogan am Freitag.

Als Beispiel nannte der türkische Premier, der zu einer Konferenz für Frieden und Sicherheit nach Bali gereist war, den Fall des norwegischen Massenmörders Anders Behring Breivik. Erdogan sagte demnach, er habe nachgefragt, wie ein Mann nach dem Mord an 77 Menschen nur 21 Jahre Haft bekommen könne. Ihm sei erklärt worden, es werde dann ein Weg gefunden, Breivik hinter Gittern zu behalten. "Ich weiß noch nicht, ob ich das glauben soll", so Erdogan.

"Todesstrafe nur auf internationalen Druck hin aufgegeben"
Eine Mehrheit der Bevölkerung sei für die Wiedereinführung der Todesstrafe, erinnerte der Ministerpräsident an mehrere Umfragen der vergangenen Monate. Die Todesstrafe sei vor zehn Jahren nur auf internationalen Druck hin aufgegeben worden.

Erdogan hatte bereits Anfang des Monats mit Äußerungen zu der in eine lebenslange Haft umgewandelten Todesstrafe für den PKK-Anführer Abdullah Öcalan für Wirbel gesorgt. Hungerstreikende Kurden fordern in der Türkei seit Wochen eine Freilassung des Verurteilten. Erdogan sagte, seine Regierung werde sich nicht erpressen lassen.

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