Hochwasser im Süden

Zivilschutzalarm in Kärnten – Frau in der Stmk ertrunken

Österreich
05.11.2012 16:22
Starke Regenfälle haben am Montag vor allem im Süden Österreichs für zahlreiche Überschwemmungen gesorgt. Im kärntnerischen Lavamünd, wo das Wasser am Marktplatz bis zu zwei Meter hoch stand, wurde kurz vor 12 Uhr Mittag Zivilschutzalarm ausgelöst. Landeshauptmann Gerhard Dörfler will das Bundesheer zu Hilfe rufen. In der Obersteiermark stürzte eine 28-jährige Kärntnerin mit ihrem Auto in einen Hochwasser führenden Bach und ertrank.

Die 28-Jährige war laut Polizeiangaben Montag früh mit dem Auto auf dem Weg zur Arbeit, als sie bei Weißkirchen vermutlich aufgrund von Aquaplaning von der Obdacher Straße (B78) abkam. Der Wagen stürzte daraufhin in den Hochwasser führenden Granitzenbach.

Nachkommende Pkw-Lenker, die den Unfall beobachtet hatten, verständigten sofort die Einsatzkräfte. Als diese eintrafen, war das Auto jedoch bereits von den etwa zwei Meter hohen Fluten mitgerissen worden. Polizei und Feuerwehr leiteten sofort die Suche ein, fanden jedoch nur mehr die Leiche der 28-Jährigen in einer Biegung des Baches. Ihr Wagen wurde erst Stunden später entdeckt.

Ortskern von Lavamünd in Kärnten überflutet
Im Kärntner Lavanttal wurde zu Mittag Zivilschutzarlarm aufgelöst. Durch die unerwartet starken Regenfälle in der Nacht von Sonntag auf Montag waren die Pegelstände der Drau rasch angestiegen. Bereits in den frühen Morgenstunden war die Bevölkerung von Lavamünd, wo die Lavant in die Drau mündet, über die Situation informiert worden. In der Ortschaft erreichte der Fluss um 12.30 Uhr einen Pegelstand von 6,30 Metern. Zwei Meter sind der Normalpegel. Der gesamte Ortskern wurde überflutet.

Am Nachmittag beschloss der Krisenstab, die noch nicht geräumten Häuser im starkt betroffenen Ortsteil Drauspitz zu evakuieren. Die Menschen wurden in Gasthäusern und der Volksschule untergebracht und vom Roten Kreuz betreut. Hermann Maier, Chef der Landesalarm- und Warnzentrale, sagte, dass Hochwasser von einem Ausmaß wie derzeit in Lavamünd nur etwa alle 100 Jahre vorkomme.

200.000 Euro für Hochwasser-Betroffene
Landeshauptmann Dörfler kündigte an, das Bundesheer zu Hilfe zu rufen. Von der Landesregierung wurden 200.000 Euro Unterstützung für Hochwasser-Betroffene in ganz Kärnten zugesagt. Zusätzliche 55.000 Euro sollen für Sofortmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden. Allein der Schaden in Lavamünd dürfte diesen Betrag jedoch um ein Vielfaches übersteigen.

Die Leiterin des Krisenstabens der BH Wolfsberg, Silvia Kostmann, betonte die gute Kommunikation aller Beteiligten und lobte das äußerst disziplinierte Verhalten der Bevölkerung. Auch Dörfler dankte allen Einsatzkräften und forderte die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren und den Anordnungen der Behörden Folge zu leisten.

Murenabgänge und Stromausfall
Starke Regenfälle sorgten auch im übrigen Kärnten für Überschwemmungen und kleinere Murenabgänge. Am Montagvormittag lagen die Schwerpunkte der Feuerwehreinsätze auf den Bezirken Klagenfurt-Land, Völkermarkt und Wolfsberg, wie die Landesalarm- und Warnzentrale mitteilte. Mehrere Straßen mussten gesperrt werden.

Bis auf Spittal, wo in der Früh rund 3.000 Haushalte für eine Dreiviertelstunde ohne Elektrizität waren, gab es keine größeren Stromausfälle, so Robert Schmaranz, Leiter der Kelag Netz GmbH. Doch wenn es weiterhin regne, könne es neuerlich zu Ausfällen durch umgestürzte Strommasten oder geflutete Trafo-Stationen kommen.

Heftige Regenfälle auch in Tirol, NÖ und Burgenland
Regen und Schnee haben auch in Teilen Tirols zu Stromausfällen geführt. Laut Tiwag Netz AG waren das Zillertal, das Osttiroler Gailtal und auch das obere Lesachtal in Kärnten betroffen. Dort waren rund 1.700 Haushalte vorübergehend ohne Strom.

Starke Regenfälle haben auch im südlichen Niederösterreich für Überschwemmungen gesorgt (siehe Video in der Infobox): In Seebenstein drohte ein Damm zu brechen. In der Gemeinde Feistritz/Wechsel wurden Straßen sowie Felder und Äcker unter Wasser gesetzt. Mittlerweile hat sich die Lage aber etwas entspannt.

Der anhaltende Regen sorgte am Montagvormittag auch im Burgenland für zahlreiche Einsätze. Die Florianijünger mussten in nahezu jedem Bezirk ausrücken und vor allem überflutete Keller ausgepumpen, teilte ein Sprecher der Landessicherheitszentrale Burgenland mit.

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