Parteitag in Tampa

Romney verspricht US-Wählern zwölf Millionen neue Jobs

Ausland
31.08.2012 11:21
Mit dem Versprechen von zwölf Millionen neuen Jobs hat der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney in seiner Nominierungsrede um Wähler geworben. In seiner Antrittsrede auf dem Parteitag der Konservativen in Tampa in Florida kündigte er an, die Arbeitslosigkeit zu halbieren und den Staatshaushalt auszugleichen. Mit außenpolitischer Stärke und einer Überwindung politischer Gräben im Inneren werde er "eine bessere Zukunft" schaffen.

"Wenn ich zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt werde, will ich mit meiner ganzen Energie und mit meiner ganzen Seele dafür arbeiten, Amerika wieder aufzurichten", sagte der 65-Jährige. Zuvor hatte er die Nominierung seiner Partei für die Wahl am 6. November offiziell unter lautem Jubel seiner Fans angenommen. Die Rede wurde von allen bedeutenden Fernsehsendern in den USA live übertragen. Tausende Delegierte in der Halle machten mehrfach ihre Begeisterung mit lauten "USA, USA"-Rufen deutlich. Minutenlanger Konfettiregen und unzählige herabfallende Luftballons sorgten für eine perfekte Show.

Fünf-Punkte-Plan vorgestellt
"Was Amerika braucht, sind Jobs. Viele Jobs", sagte Romney. Er wolle zwölf Millionen Arbeitsplätze schaffen. Konkret stellte er einen Fünf-Punkte-Plan vor. Neben dem Arbeitsplatzaufbau wolle er das Land bis 2020 unabhängig von Energie aus dem Ausland machen, das Bildungssystem stärken, neue internationale Handelsvereinbarungen schaffen und einen ausgeglichenen Staatshaushalt anstreben. Zudem wolle er Steuern für Unternehmen senken und Regulierungen abbauen.

Gut zwei Monate vor der Wahl am 6. November rief Romney die Wähler dazu auf, die "Enttäuschungen der vergangenen vier Jahre" hinter sich zu lassen. "Ich wünschte mir, Präsident Barack Obama wäre erfolgreich gewesen, denn ich will, dass Amerika erfolgreich ist." Aber der Präsident sei mit dem Versprechen von "Hope und Change" (Hoffnung und Wandel) gescheitert. "Präsident Obama hat versprochen, die Anhebung der Meeresspiegel zu verlangsamen und den Planeten zu heilen. Mein Versprechen ist, Ihnen und Ihrer Familie zu helfen."

Romney nutzte seinen wichtigsten Wahlkampfauftritt auch, um sich als Familienmensch und Mann des Volkes vorzustellen. Er sprach mit Rührung in der Stimme über seine verstorbene Mutter, die ihm beigebracht habe, Frauen genauso zu respektieren wie Männer, und von seinen fünf Söhnen. Zudem bemühte sich der Multimillionär dem Vorwurf entgegenzuwirken, er stehe für soziale Kälte: "Amerika wird sich um die Armen und Kranken kümmern, wird die Älteren ehren und respektieren und den Bedürftigen eine helfende Hand reichen."

Mehr Härte in Außenpolitik angekündigt
Auch in der Außenpolitik versuchte sich Romney von Obama abzusetzen. Der Präsident habe im Streit mit Russland um das Raketenabwehrsystem in Osteuropa "unsere Freunde in Polen im Stich gelassen", um mehr "Flexibilität" gegenüber Moskau zu haben. "Unter meiner Regierung werden unsere Freunde etwas mehr Loyalität sehen", sagte er. Russlands Präsident Wladimir Putin müsse sich dagegen auf "etwas mehr Rückgrat" einstellen.

Anders als Obama würde er sich nicht in der Welt für Amerikas Stärke entschuldigen. "Amerika wird ein Militär aufrechterhalten, das so stark ist, dass es keine Nation jemals wagen würde, es auf die Probe zu stellen." Er wolle diplomatisch auf alte, parteiübergreifende Tugenden seiner Nation aufbauen: "Wir werden Amerikas demokratische Ideale ehren, weil eine freie Welt eine friedlichere Welt ist."

Clint Eastwood mit Show-Einlage
Vor Romneys Rede hatte die Hollywood-Legende Clint Eastwood das Publikum mit einer Show-Einlage (siehe Infobox) angeheizt. Der 82-Jährige machte sich über Obama lustig und sprach zum Präsidenten, als würde dieser neben ihm sitzen. Alle Welt habe vor vier Jahren vor Rührung geweint, als Obama die Wahlen gewann, sagte Eastwood. Jetzt gebe es 23 Millionen Arbeitslose in den USA. "Das ist etwas, worüber man weinen könnte."

Kopf-an-Kopf-Rennen in Umfragen
Mit seiner Rede beendete Romney den dreitägigen Parteitag der Republikaner. Die Veranstaltung sollte den Kandidaten einer breiten Öffentlichkeit bekannt machen und seine Umfragewerte verbessern. Bisher liefert sich der Republikaner ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Obama. Der Demokrat tritt für eine zweite Amtszeit an und soll in der kommenden Woche bei dem Parteitag der Demokraten in Charlotte in North Carolina offiziell nominiert werden. Seine große Antrittsrede ist für den 6. September geplant.

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