Skandal in Schweiz

“Heiler” spritzte 16 Menschen mit HIV verseuchtes Blut

Ausland
30.08.2012 12:30
Ein Schweizer Musiklehrer soll mindestens 16 Menschen gezielt mit dem Aids-Erreger infiziert haben. Gegen den selbst ernannten Heiler aus Bern sei nun Anklage erhoben worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Dem 51-Jährigen wird vorgeworfen, seinen Opfern mit HI-Viren verseuchtes Blut gespritzt zu haben. Die Tatmotive in dem für die Schweizer Kriminalgeschichte einmaligen Fall sind unklar.

Die meisten Opfer des Lehrers befinden sich den Angaben zufolge unter seinen Musikschülern. Dem "Heiler" werden in der Anklageschrift schwere Körperverletzung und die gezielte Verbreitung von Krankheiten in 16 Fällen in den Jahren 2001 bis 2005 vorgeworfen.

Strafuntersuchung lief über sieben Jahre
Der Schweizer "SonntagsBlick" hatte den unglaublichen Fall bereits in einem Artikel im Jahr 2010 publik gemacht, damals aber von bis zu 18 Fällen berichtet. Nun hat die Berner Justiz die Strafuntersuchung, die seit 2005 gelaufen war, abgeschlossen. Dabei mussten u.a. komplizierte Gutachten über die genetische Verwandtschaft zwischen den HI-Virenstämmen der Opfer eingeholt werden.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich der Mann das verseuchte Blut von einer oder mehreren infizierten Personen beschaffte. Seine Opfer soll er unter verschiedenen Vorwänden dazu gebracht haben, sich von ihm stechen zu lassen oder sie ohne Vorankündigung mit einem infizierten Gegenstand gestochen haben.

Spritze sollte Opfern "drittes Auge" öffnen
Laut den Ermittlern sagten mehrere Opfer, der Musiklehrer habe ihnen etwas in den Nacken oder Rücken gespritzt, um ihnen ein "drittes Auge" zu öffnen. Andere Betroffene erklärten, der "Heiler" habe sie vor der Tat mit Medikamenten in Getränken bewusstlos gemacht.

Der Angeklagte bestreitet alle Vorwürfe. Er selbst ist laut "Blick" nicht mit dem HI-Virus infiziert.

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