Treffen in Berlin

Merkel drängt Athen – Samaras: “Wir sind schon dabei”

Ausland
24.08.2012 15:12
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel verlangt von Griechenland, die Reform- und Sparzusagen einzuhalten. Athen müsse die Erwartungen der EU-Partner erfüllen, den Worten müssten auch Taten folgen, erklärte Merkel am Freitag nach einem Gespräch mit dem griechischen Premier Antonis Samaras in Berlin. Zugleich sprach sich die Kanzlerin gegen einen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone aus. Samaras gab sich optimistisch, forderte aber erneut mehr Zeit für die Umsetzung der Reformen.

Merkel bescheinigte Samaras guten Willen. "Ich bin zutiefst überzeugt davon, dass die neue Regierung unter der Führung von Ministerpräsident Samaras alles daran setzt, die Probleme, vor denen Griechenland steht, auch zu lösen", sagte sie. Die Regierung habe "sehr konkrete Schritte" in Angriff genommen. "Aber es ist auch klar geworden in dem Gespräch, da ist noch viel zu tun."

Merkel: "Bericht der Troika abwarten"
Vor allfälligen Entscheidungen solle laut Merkel aber der im September erwartete Griechenland-Fortschrittsbericht der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds abgewartet werden. Diesbezüglich gab sich die deutsche Kanzlerin optimistisch: "Das Einhalten von Erwartungen und Verpflichtungen wird dazu führen, dass auch Glaubwürdigkeit für die gesamte Euro-Zone zurückkehrt." Die Euro-Krise werde sich jedoch nicht mit einem einzigen Paukenschlag lösen lassen.

Samaras betonte, Griechenland werde sehr bald die Ziele erreichen. "Wir sind ein sehr stolzes Volk, und wir mögen nicht, von geliehenem Geld abhängig zu sein." Sein Land benötige jetzt Chancen für Wachstum und "Zeit zum Atmen". Bereits vor dem Treffen hatte Samaras wiederholt gefordert, dem Land zwei Jahre mehr Zeit zur die Umsetzung der bis 2014 vereinbarten Reformen zu geben. In der deutschen Bundesregierung war das mit großer Skepsis aufgenommen worden.

Samaras: "Werden Verpflichtungen erfüllen"
Samaras zeigte sich überzeugt, dass die Troika zu einer positiven Bewertung der griechischen Reformanstrengungen kommen werde. "Griechenland wird seine Verpflichtungen erfüllen, wir sind schon dabei. Wir möchten so bald wie möglich aus der Krise heraustreten." Zur Verantwortung für die aktuelle Lage sagte er: "Niemand ist unschuldig." Jedenfalls sei er dazu entschlossen, die konkreten Punkte zur Sanierung des Haushalts anzugehen. Dabei wolle er auch Steuerhinterziehung bekämpfen.

Der Besuch in Berlin war die erste Auslandsreise des konservativen Athener Regierungschefs. Am Samstag kommt Samaras in Paris zu Gesprächen mit dem französischen Präsidenten Francois Hollande zusammen. Auch dort will er um Entgegenkommen werben und vor allem seine Forderung nach mehr Zeit für die griechischen Spar- und Reformbemühungen bekräftigen.

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