Nach 2 Jahren Pause

Garics kehrt gegen Finnland ins ÖFB-Team zurück

Fußball
21.02.2012 11:12
György Garics feiert im Testspiel am 29. Februar in Klagenfurt gegen Finnland sein Comeback in der österreichischen Nationalmannschaft. Der Bologna-Legionär hatte sich im Zuge des 1:5 am 18. November 2009 gegen Spanien mit dem damaligen Teamchef Dietmar Constantini überworfen, wurde nun aber von dessen Nachfolger Marcel Koller wieder berücksichtigt.

Außerdem holte der Schweizer mit Christian Gratzei, Guido Burgstaller, Jakob Jantscher, Yasin Pehlivan und Jürgen Säumel fünf weitere Kicker ins Aufgebot, die beim 1:2 in der Ukraine im vergangenen November gefehlt hatten. Dafür verzichtete Koller auf die verletzten Sebastian Prödl, Franz Schiemer und Pascal Grünwald sowie auf Florian Mader, Christopher Drazan und Christopher Trimmel.

Koller von Garics' taktischem Verständnis beeindruckt
Garics könnte laut dem ÖFB-Nationaltrainer jener Spieler sein, der das latente Problem auf der rechten Abwehrseite löst. Koller telefonierte bereits mit dem Ex-Rapidler und überzeugte sich durch das Studium von "drei, vier Spielen" auf DVD von den Qualitäten des 23-fachen Internationalen (1 Tor). "Da hat er gut gespielt. Mir hat vor allem sein taktisches Verständnis gefallen, das wird in Italien sehr stark geübt. Jetzt will ich ihn einmal kennenlernen, sehen, wie er als Mensch ist."

Diese Überlegung stand auch bei den Einberufungen der fünf restlichen Neuen im Vordergrund, die von Koller allesamt gelobt wurden. "Von Pehlivan habe ich Spiele auf DVD gesehen, da hat er einen guten Eindruck gemacht. Säumel ist sehr ruhig am Ball und hat einen guten linken Fuß, das hat er zuletzt gegen Salzburg bestätigt. Jantscher ist mir schon im Herbst mit guten Aktionen aufgefallen, mir gefällt er auf der rechten Seite besser. Und Burgstaller ist ein Stürmer, der viel unterwegs ist und auch einmal einem Verteidiger wehtut", berichtete der Teamchef.

Schwierige Torhüter-Situation
Gratzei wurde einberufen, obwohl er im Herbst monatelang verletzt ausgefallen ist und zuletzt bei Sturm nur Ersatzgoalie war. Dennoch will Koller dem Sturm-Graz-Schlussmann nach Rücksprache mit dessen Coach Franco Foda eine Chance geben, zumal sich die Torhüter-Situation seit dem Ukraine-Spiel nicht verbessert hat. Neben Jürgen Macho ist nun auch Pascal Grünwald verletzt, und Robert Almer, der in Lwiw eine starke Leistung bot, sitzt bei Fortuna Düsseldorf weiterhin auf der Bank.

In der mangelnden Spielpraxis Almers sieht Koller jedoch kein Problem - der Ex-Austrianer könnte auch in den Juni-Länderspielen dabei sein, selbst wenn er weiterhin beim Klub nicht zum Einsatz kommt. "Wenn er gegen Finnland beginnen und wieder ein gutes Spiel machen sollte, warum sollte ich ihn dann nicht mehr nehmen?", fragte Koller.

Königshofer noch nicht reif genug?
Eine Einberufung des auf Abruf nominierten neuen Rapid-Stammkeepers Lukas Königshofer wäre laut dem 51-Jährigen zu früh gekommen. "Es ist auch nicht gleich jemand dabei, wenn er einmal zwei oder drei Tore schießt. Wir wollen ein gutes Auge dafür haben, wer schon reif fürs Team ist", erklärte Koller. In diesem Zusammenhang setze er auch auf intensive Kommunikation mit den Klub-Betreuern.

Weit besser als bei den Torhütern sieht die Situation derzeit im Angriff aus - die Legionäre Marko Arnautovic, Martin Harnik, Erwin Hoffer und Marc Janko präsentierten sich zuletzt bei ihren Vereinen treffsicher. Letzterer fungiert auch gegen Finnland als Kapitän. Wer künftig die Schleife trägt, wird laut Koller im Rahmen der Juni-Länderspiele entschieden.

Arnautovic "einen Schritt weitergekommen"
Jankos voraussichtlicher Sturm-Partner Arnautovic machte Koller am vergangenen Samstag besondere Freude, als er sich gegen den Hamburger SV von einem Gegenspieler nicht zu einer unbedachten Aktion hinreißen ließ. "Er wurde provoziert und hat darauf nicht reagiert. Meine erste Reaktion war: 'Wow - er ist einen Schritt weitergekommen.'"

Aufgrund der zumeist ansprechenden Leistung der ÖFB-Legionäre könnte es gegen Finnland erstmals passieren, dass die Anfangsformation der Nationalmannschaft zur Gänze aus Spielern besteht, die nicht in Österreich engagiert sind. Trotz der steigenden Bedeutung der "Fremdarbeiter" will Koller die österreichische Bundesliga aber nicht vernachlässigen. "Es macht Sinn, die Liga zu beobachten, denn wir müssen ja auch weiterschauen, wer noch dazu kommen könnte, wenn ein Legionär ausfällt."

"Haben Möglichkeit zu gewinnen"
"Wir müssen unsere Ideen umsetzen. Wenn uns das gelingt, haben wir sicher die Möglichkeit, ein gutes Spiel zu zeigen und zu gewinnen", vermutete Koller vor dem ersten Länderspiel des Jahres, für das bis Dienstag 6.500 von 13.700 aufgelegten Tickets verkauft waren.

Der Teamkader für das Spiel gegen Finnland:
Tor: Robert Almer (Fortuna Düsseldorf/1 Länderspiel), Heinz Lindner (Austria/0), Christian Gratzei (Sturm Graz/9)
Abwehr: Aleksandar Dragovic (FC Basel/14), Christian Fuchs (Schalke/47/1 Tor), György Garics (Bologna/23/1), Florian Klein (Austria/10), Georg Margreitter (Austria/0), Manuel Ortlechner (Austria Wien/7), Emanuel Pogatetz (Hannover/47/2), Markus Suttner (Austria/0)
Mittelfeld: David Alaba (Bayern München/16), Julian Baumgartlinger (Mainz/18), Guido Burgstaller (Rapid/0), Andreas Ivanschitz (Mainz/52/8), Jakob Jantscher (Salzburg/9/1), Zlatko Junuzovic (Werder Bremen/16/1), Veli Kavlak (Besiktas/15), Yasin Pehlivan (Gaziantepspor/13), Jürgen Säumel (Sturm Graz/19)
Angriff: Marko Arnautovic (Werder Bremen/16/5), Martin Harnik (Stuttgart/28/6), Erwin Hoffer (Eintracht Frankfurt/27/4), Marc Janko (FC Porto/24/10)
Auf Abruf: Lukas Königshofer (Rapid/0) - Ekrem Dag (Besiktas/10), Tanju Kayhan (Besiktas/0), Christopher Dibon (Admira/1/1), Manuel Weber (Sturm Graz/1), Philipp Hosiner (Admira/1), Roman Kienast (Austria/11/1), Stefan Maierhofer (Salzburg/19/1), Christopher Drazan (Rapid/3), Christopher Trimmel (Rapid/3)

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(Bild: KMM)



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